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80.847 Schlatt – Oberschlatt – Marthalen

Letztes Update: 26. April 2024, 20:56

Nominell ist die Gemeinde Schlatt, bestehend aus den Ortschaften Schlatt, Oberschlatt und Mettschlatt, schon seit dem 19. Jahrhundert durch die Seelinie Schaffhausen – Kreuzlingen erschlossen. Erst seit 1998 ermöglicht es aber eine Buslinie den ÖV-Benutzern, in der Hauptverkehrszeit die rund 2 Kilometer zwischen Dorf und Bahnhof komfortabel zurückzulegen. Die Linie wurde im Lauf der Jahre verschiedentlich neu geplant und führt heute im stündlichen Grundtakt von Marthalen über Schlatt nach Diessenhofen, wofür ein Solaris-Midibus des PU Steinemann, Schaffhausen, eingesetzt wird. Der Bus erreicht hier gerade den Bahnnhof von Marthalen.

Die Linie führt ab Marthalen parallel zur ZVV-Linie 630 (PU Rattin) bis Benken, bevor sie den Anstieg auf die Ausläufer des Cholfirsts in Angriff nimmt. Nach Bedienung des kleinen Dörfchens Wildensbuch führt die gut ausgebaute Strasse in einer Kehre talwärts nach Oberschlatt, hier im Bildhintergrund zu sehen.

Über Mettschlatt erreichen die Busse dann das Zentrum von Schlatt TG, wo bis Ende 2023 meist eine gewisse Standzeit bestand. Diese wurde bei einer Einmündung in dieser improvisierten «Haltebucht» abgewartet; heute legen die Busse direkt beim Gemeindehaus einen kurzen Stop ein, da diese Stelle von den Grundtakt-Kursen nicht mehr passiert wird.

Lediglich noch in Hauptverkehrszeiten bleibt die Verbindung vom Dorf Schlatt zum gleichnamigen Bahnhof bestehen, dann fährt ein Kleinbus stündlich vom Bahnhof Schlatt, hier im Bild, über Schlatt Dorf ebenfalls nach Diessenhofen und ergänzt die Grundtakt-Kurse zwischen Schlatt und Diessenhofen zum Halbstundentakt.

Eine geradezu urbane Erschliessung erhält dadurch auch der kleine Weiler Dickihof, welcher schon vor Dezember 2008 während einiger Jahre auf Voranmeldung durch die Kurse Schlatt Bahnhof – Oberschlatt bedient wurde. Stark genutzt dürfte der Halbstundentakt – auch angesichts des frühen Betriebsschlusses und des fehlenden Sonntagsangebotes – kaum, ist doch ein Leben ohne Auto in diesem abgelegenen Winkel weiterhin kaum möglich. Der Bus – an diesem Tag ein Wagen von PU Rattin, Neuhausen, der als Reservefahrzeug für den Grundtakt dient – hat gerade den Weiler verlassen und fährt nun auf der sehr breiten Strasse in Richtung Schlatt (die Strecke ist eine wichtige Achse im Thurgauer und Zürcher Kantonsstrassennetz, wenngleich sie komplett abseits der ÖV-Hauptachsen verläuft).

Grund für die «Umlegung» der Linie 847 nach Diessenhofen ist das Dorf Basadingen, das seit der Beschleunigung der Schnellzüge auf der Achse Zürich – Romanshorn den früheren schlanken Anschluss in Stammheim von und nach Winterthur aufgeben musste. Nachdem dieser für fünf Jahre mit Zusatzkursen Diessenhofen – Basadingen – Stammheim in der Hauptverkehrszeit gesichert wurde, ist nun mit der neuen Linie 847 eine stündlich rasche Fahrt via Marthalen mit der S33 (Bahnlinie Winterthur – Schaffhausen) möglich. Der erwähnte Zwischenkurs, welcher in der HVZ weiterhin Schlatt Bahnhof anbindet, ist dagegen wenig nachgefragt, und auch der kleine Sprinter weist dafür ausreichend Kapazität auf. Der Bus hat gerade das Dorf Basadingen verlassen und nimmt nun die Steigung hinauf nach Dickihof in Angriff. Die Dörfer im Hintergrund liegen bereits ennet des Rheins, zu sehen ist in erster Linie die deutsche Exklave Gailingen.

Am Bahnhof Diessenhofen endet die Linie; sie bietet einen schlanken Anschluss von und nach Schaffhausen, wobei dafür eine Ostwind-Zone mehr notwendig ist als bei der früheren Grundtakt-Führung via Schlatt SH, und mit ein paar Minuten mehr Wartezeit auch eine Verbindung nach Stein am Rhein, Kreuzlingen und Romanshorn . Vor dem Bahnhofsgebäude – das seit Stilllegung aller Nebengleise etwas verloren da steht – wartet der Kleinbus auf die beiden Züge, bevor er seine rasante Fahrt durch das Thurgauer Hinterland startet.