Letztes Update: 7. Dezember 2023, 21:21
Fahrzeugtreffen in Landquart am frühen Morgen. Die meisten Leute steigen in Landquart nur von den SBB auf die RhB um, doch beginnen auch verschiedene Buslinien hier - betrieben von diversen PU-Betrieben und auch von der Regie. Im Bild stehen Fahrzeuge für Fahrten nach Igis, Bad Ragaz und Mastrils bereit, zufällig gehören alle drei Fahrzeuge dem im benachbarten Kanton St.Gallen basierten PU Gessinger aus Bad Ragaz. Daneben sind hier auch noch die PU Dünser, Trimmis und Bardill, Landquart sowie die Regie aus Schiers anzutreffen.
Fährt man von Landquart zurück Richtung Unterland, gelangt man nach Bad Ragaz – mit der Bahn in 5 Minuten, mit dem Bus in einer Dreiviertelstunde. Die Linie 22, die sich aus mehreren früheren Klein-Linien zusammensetzt, wird heute vollständig durch PU Gessinger betrieben, der fünf Fahrzeuge im Kanton Graubünden eingelöst hat und für PostAuto Graubünden auf dieser Linie einsetzt, während die Linien ab Bad Ragaz ins Taminatal mit SG-Kennzeichen bedient werden. Die Linie 22 hat am hübschen, aber bereits nicht mehr normgerechten Bushof die hinterste Halteposition zugeteilt erhalten.
Seit 2023 sind die fünf GR-Fahrzeuge des PU elektrifiziert, es handelt sich um Fahrzeuge des Typs Iveco E-Way, welche durch Heuliez gebaut wurden. Die Linie 022 fährt ab Bahnhof Bad Ragaz zeitweise weiter bis zur Post Bad Ragaz, wobei die lange, einst als repräsentative Allee geplante Bahnhofstrasse befahren wird.
Schon kurz nach der Abfahrt in Bad Ragaz überquert die Buslinie den Rhein und erreicht so den Kanton Graubünden. Die alte Rheinbrücke wurde in den 2010er-Jahren saniert, ist aber weiterhin relativ schmal – was für den Verkehr ins kleine Fläsch weiterhin ausreicht.
Das Dorf Fläsch, 2010 mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet, überzeugte die Architekten damals durch die mustergültig erhaltene Durchgrünung. Verkehrsplanerisch kann die Qualität nicht ganz gehalten werden, wurde doch der Busverkehr im Rahmen der Neugestaltung des Ortskerns aus diesem verbannt und muss nun am unteren Rand des Siedlungsgebietes durchfahren… Im Bild einer der wenigen Verdichtungskurse der Linie, ein mittäglicher Schülerkurs, welche die mit dem Stundentakt nicht erreichten Schüler von Fläsch nach Maienfeld bringt.
Am Bahnhof Maienfeld legen die Busse einen kleinen Zwischenstopp ein und warten den Anschluss von der THURBO-S-Bahnlinie S12 ab. Die Herrschaft-Linie fährt in der Regel stündlich, auch die Lücken am Sonntag sind inzwischen weitgehend Geschichte. In Spitzenzeiten kommen einige Zusätzliche Kurse zwischen Landquart, Jenins und Maienfeld dazu, die bis 2017 von PU Ackermann gefahren wurden - so auch der auf dieser Aufnahme vom 27.1.2010 abgebildete Abendkurs, welcher über Malans und Jenins nach Maienfeld und von dort ohne Halt über die Autobahn zurück nach Landquart führt.
Zweimal durchqueren die Busse auch das Städtchen Maienfeld auf ihrer Stichfahrt zum Bahnhof – im Gegensatz zum verkehrsarmen Fläsch durchaus ein gewisser Verspätungsherd, führt doch auch der Verkehr zum Heididorf, dem Luzisteig und Liechtenstein hier durch. Im Hintergrund der Gipfel des Falknis, einem der prägenden Gipfel der Region.
Im Nachbrdorf Jenins folgt gleich die nächste Engstelle; ausserhalb des eigentlichen Kerns führen die traditionellen Mauern der Weingärten zu gewissen betrieblichen Einschränkungen – zusammen mit Fläsch, Maienfeld und Malans gehört auch Jenins zur «Bündner Herrschaft», einem der wichtigsten Weinbaugebiete der Deutschschweiz und bekannt für ihre «Torkel» genannten Weinkeller-Restaurants.
Am späteren Abend wird der Betrieb der Linie 22 umgestellt, und die Busse fahren nur noch ab Landquart bis maximal Fläsch zum Ausstiegen (Fahrten, die nicht in Landquart starten, müssen reserviert werden). Diese Kurse werden durch PU Bardill, Landquart, bedient, seit 2021 üblicherweise mit einem niederflurigen K-Bus-Sprinter. Der Bus hat gerade den Dorfkern von Malans im letzten Abendlicht durchfahren…
…dem südlichsten Dorf der Herrschaft. Wie Maienfeld verfügt auch Malans über einen peripheren Bahnhof, allerdings an der RhB-Linie von Landquart nach Davos. Diese Aufnahme eines MIdibusses unterwegs nach Landquart wäre heute nicht mehr möglich – die Strasse quert heute die modernisierte RhB-Station mit Doppelspurabschnitt mittels Unterführung.
In Maienfeld fährt nebst der Linie 22 auch der so genannte «Heidibus». Heidi, die Titelfigur aus Johanna Spyris gleichnamigen Romans, soll einst auf einer Alp oberhalb von Maienfeld gelebt haben; Grund genug für die Touristiker der Region, einen historischen Weiler zum Heididorf umzunutzen und nebenan mit dem Hotel «Heidihof» auch gleich die nötige Unterkunft bereitzustellen. Seit 2014 ist dieses Heidi-Hotel auch per ÖV angeschlossen, allerdings nur an Wochenenden. Anfänglich durch PU Ackermann und später durch die Regie Bedient, fährt heute ebenfalls PU Bardill, Landquart, die kurze Linie. Kurz nach der Abfahrt wird das historische Städchen Maienfeld durchquert und die Steigung hinauf zum Weiler Bovel, wo das Heididorf liegt, in Angriff genommen. Die Fahrt führt zwischen den Mauern der angrenzenden Rebberge hindurch, liegt doch auch Maienfeld im bekannten Weinbaugebiet der «Bündner Herrschaft». Die Linie ist als Rundkurs angelegt: Ab Heididorf fährt der Bus über den Heidibrunnen zurück nach Maienfeld.
Schon in der zweiten Saison wurde das Angebot ausgebaut: Nun fuhren die Rundkurse eine kurze Stichfahrt zur Passhöhe des St. Luzisteigs, einem kleinen Übergang hinter dem Fläscherberg, der nach Balzers in Liechtenstein hinüberführt. Die vor allem für Wanderer interessante neue Haltestelle erschliesst auch einen Gasthof und einige historische Wehranlagen, trauten doch die Schweizer dem kleinen Fürstentum Liechtenstein als Bollwerk gegen Hitler-Deutschland nur sehr beschränkt.
Im Jahr 2016 wurden drei der Buskurse weiter ins liechtensteinische Balzers verlängert; aus Zeitgründen können diese das Heididorf jedoch nicht bedienen. Die als «Notschuss» angefertigte Aufnahme zeigt einen Sprinter der Regie an der Endstation Balzers Rietstrasse; wie erwähnt wurde die Linie 2018-2020 offiziell durch die Regie betrieben, von der auch dieser Sprinter stammt.
Lange Zeit ausschliessliches Ackermann-Gebiet war die Linie Landquart – Mastrils. Die Linie fährt werktags ungefähr stündlich, aber mit grösseren Lücken – am Wochenende wird hier nur ein Rufbus durch PU Bardill betrieben. PU Ackermann setzte hier zuletzt meist diesen Heuliez GX 127 ein, der einzige von PostAuto. Das Fahrzeug wurde Ende 2017 abgegeben, die Landquarter Umläufe gelangten gleichzeitig zu PU Gessinger, welcher Midibusse von MAN, Solaris und ab 2019 auch Hess einsetzte. Seit 2023 ist sie mehrheitlich elektrifiziert; die Busse bedienen zuerst mittels Stichfahrt das Gebiet Isla…
...bevor sie den steilen Zickzack durch das Dorf hinauf in Angriff nehmen (auch die auf dem vorherigen Bild sichtbare Kapelle wird dabei passiert). Beim Rössliplatz zeigt sich 2013 der damalige Ackermann-Kurswagen auf Bergfahrt; die Ähnlichkeit zu den 10 Jahren später gelieferten Elektrobusse aus demselben Haus ist dem Fahrzeug deutlich anzusehen.