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90.184/191 Region Lenzerheide

Letztes Update: 31. Oktober 2023, 11:11

Die Lenzerheide, zusammen mit Valbella, Parpan und Churwalden ein bedeutendes Ski- und Wandergebiet im Kanton Graubünden, wird hauptsächlich durch die Postautolinien Chur – Bivio / - Davos erschlossen. Zusätzlich starten hier eine Regionalbuslinie und ein Skibus-Rundkurs… Wir widmen uns zuerst ersterer. Je nach Tageszeit wird sie entweder von PU Bossi mit dem Fahrzeug der Linie 572 Lenzerheide – Tiefencastel – Filisur oder von der Regie Chur im Durchlauf nach Chur bedient – im Bild verlässt gerade ein Wagen von PU Bossi die Postautostation Lenzerheide.

Die Linie führt in rund 10 Minuten Fahrzeit in die Dörfer der Gemeinde Vaz/Obervaz, zu welcher auch der Tourismusort Lenzerheide selbst gehört. Ab der Lenzerheide führt die Linie zuerst talwärts, um den «Rain digl Lei» (zu Deutsch wohl als «Seebach» zu übersetzen» zu überqueren. Unweit des Weilers Resgia ist dieser Volvo 8900LE unterwegs Richtung Obervaz; das Fahrzeug war saisonnal angemietet von der Regie Thusis, da in den «alten» Konzepten bis Ende 2022 kein Fahrzeug für die Saisonverstärker zur Verfügung stand.

Die drei Dörfer Lain, Muldain und Zorten, welche zusammen einen Teil der alten Gemeinde Vaz/Obervaz ausmachen, liegen auf einer aussichtsreichen Sonnenterrasse oberhalb des Albulatals, werden mit dem öV aber nur an die Lenzerheide und nicht direkt an die Bahnlinie angebunden. Dieser Kurs hat soeben auf der Rückfahrt das Dorf Muldain verlassen, rechts im Bild ist das (ab Tiefencastel erschlossene) Alvaschein zu erkennen. Die MAN-Midibusse von PU Bossi waren früher ebenfalls auf einigen Saisonkursen hier zu sehen.

Im Gegensatz zur Lenzerheide (welche ursprünglich nur eine Alpsiedlung war) konnten die drei Dörfer ihren ursprünglichen Charakter etwas besser behalten – auch hier trüben aber die umliegenden, neueren Ferienhäuser das Bild. Die Busse umfahren den eigentlichen Dorfkern mit seinen schmalen Gassen bereits seit den 1950er-Jahren auf einer breiteren Strasse – hier ein Saisonverstärker mit Ziel Zorten.

Der eigentliche Skibus Lenzerheide besteht aus einem in zwei Richtungen gefahrenen Rundkurs – wobei die so genannte Linie rot im Uhrzeiger- und die Linie blau im Gegenuhrzeigersinn fährt. Die Busse fahren in der Hochsaison viertelstündlich, dazwischen wird in mehreren Stufen ausgedünnt; Start- und Endpunkt beider Rundkurse ist bei der Post Lenzerheide, wo auch Anschluss an die «grossen» Linien besteht.

Im Uhrzeigersinn queren die Busse kurz nach der Abfahrt bei der Post die Ebene, um das Val Sporz mit seiner Talstation der Sesselbahn Lenzerheide – Tgantieni – Scalottas zu erreichen. Dabei wird auch der Skischul-Sammelplatz bedient, der im «Dorfkern» (tatsächlich ist Lenzerheide ursprünglich gar kein Dorf, sondern nur eine Alpsiedlung) liegt. Der MAN ist im Gegenuhrzeigersinn unterwegs, hat den Skischulplatz soeben passiert und nimmt nun die Steigung zurück zur Hauptstrasse in Angriff, um die Post zu erreichen.

Die Talstation Scalottas-Bahn wird gelegentlich an Spitzentagen auch von Direktkursen aus Chur angefahren – ansonsten zählt der Link zu den besonders gut frequentierten Strecken des Rundkurses. Für eine Gruppe aus dem Unterland wurde an diesem Wintersonntag ein Beiwagen direkt ab Chur geführt – der NAW/Hess BH4-23, der letzte seiner Art in Chur, wurde im Jahr 2007 für solche Leistungen gerne herangezogen.

Nach dem Val Sporz geht die Fahrt weiter um den Heidsee – genau gesagt sind es sogar zwei Seen, welche in den 1930er-Jahren durch Aufstau eines Moorweihers entstanden sind. Sie dienen heute im Winter auch als Träger für Langlaufloipen und Wanderwege, und auf der Westseite des grösseren Sees liegt die Talstation Fadail, einer von mehreren Einstiegen in das Danis-Skigebiet und für die neueren Siedlungen «hinter» dem See oftmals die nächste. Der MAN-Standardbus hat zuletzt die Haltestelle Seehof bedient, nach dem Hotel am oberen Ende des Sees benannt, und nimmt Kurs auf die Haltestelle Lido/Fadail.

Am oberen Ende des Sees wird der Ortsteil Valbella, genau wie Lenzerheide/Lai zur Gemeinde Vaz/Obervaz gehörend, erreicht. Die Strecke vom See zur Hauptstrasse in Valbella gehört zu den schwierigeren, ist doch die Strasse um den See (Voa Davos Lai) im Winter oftmals nicht schwarzgeräumt und innerhalb des Dorfes recht steil…

Genau wie Lenzerheide ist auch Valbella keine alte Ortschaft. Erst 1977 erhielt das Dorf eine eigene Kirche, mehr als 10 Jahre nach dem fast benachbarten Skilift… Die Haltestelle ist immerhin nach beiden benannt, und so erreicht der letzte abendliche Kurs im Gegenuhrzeigersinn nächstens den Halt «Skilift/Kirche». Während an sonnigen März-Skitagen noch zahlreiche Skifahrer nach einem Drink und einer letzten Abfahrt einzusammeln wären, ist an diesem frühen Januarabend nach 17 Uhr nicht mehr viel los…

Auf der anderen Seeseite steht für die Busse nach der Post zuerst eine kurze Bergfahrt auf dem Plan – Ziel ist das Sportzentrum Dieschen, wo unter anderem ein grosszügiges Hallenbad besteht – daneben ist im Zentrum aber auch ein grosser Hotelleriebetrieb vor allem für Gruppen angesiedelt. Diese erreichen die Talstation der Rothornbahn direkt per Ski – für die Fahrt ins Scalottas-/Danis-Gebiet oder zum Einkaufen ins Zentrum ist aber auch hier der Skibus gefragt.

Die Rothornbahn, vor wenigen Jahren als Ersatz für zwei ältere Anlagen als Umlaufbahn neu gebaut, hat ihre Talstation am Seeufer zwischen Lenzerheide und Vallbella. Als grosser Vorteil ist die Talstation mit dem Bus auch ab Chur, Davos und Tiefencastel direkt erreichbar, andernfalls könnte der Ortsbus „nur“ im Viertelstundentakt die Frequenzen kaum schlucken… Der Bus ist unterwegs als Linie Rot von Valbella zur Lenzerheide, hat soeben die Hauptstrasse verlassen und nimmt nun vor dem gelungenen Neubau der Talstation die Steigung zum Sportzentrum in Angriff.

Nachdem die Runde vollendet ist, fahren die Busse nicht etwa direkt die Haltestelle Post an, sondern bleiben noch auf der Hauptstrasse und wenden erst am untersten Ende des Dorfes bei der Haltestelle Clavadoiras unweit der Regie-Aussengarage. Die Kurze Schlaufenfahrt ermöglicht es, auch die hier gelegenen, tendenziell weniger schmucken Wohnungen anzubinden.