Letztes Update: 24. Dezember 2023, 8:06
Am Bahnhof Thusis beginnen nebst verschiedenen anderen Buslinien die Postautolinien 531 und 532, welche ab hier den Heinzenberg bedienen. Dieser flache Berghang teilt sich in einen inneren und äusseren Teil, durch das Porteiner Tobel geteilt; während die Linie 531 den inneren Berg bedient, ist die Linie 532 für die Erschliessung des äusseren Heinzenbergs zuständig und wird seit Ende 2019 nur noch mit einem Kleinbus bedient.
Wir folgen zuerst der Linie 531, welche stündlich mit Volvo- oder Iveco-Midibussen bedient wird, zum inneren Berg. Seit Ende 2022 bedient die Linie in Thusis nicht mehr die stark belastete Hauptstrasse durchs Dorf, sondern legt einen neuen Halt beim Regionalspital ein.
Danach fährt die Bus über eine schmale Nebenstrasse hinauf nach Masein; deren Ortsteil Cresta liegt abseits der heutigen Hauptstrasse auf einer Anhöhe zwischen Thusis und dem Dorf und grenzt direkt an die obersten Siedlungen der Gemeinde Thusis – die Hauptstrasse führt seit etwa 1990 stattdessen von Cazis und dem dortigen Autobahnanschluss hinauf. Der Bus im Bild hat Masein passiert und nun die Hauptstrasse verlassen, er wird in Kürze die Haltestelle Cresta bedienen.
Nach Masein führt die Strasse in weitem Zickzack den relativ flachen Hang aufwärts; die Struktur ermöglichte im Gegensatz zu vielen anderen Bündner Berggegenden auch ohne grosse Stützmauern einen gewissen Ackerbau. Im Winter ist davon aber nicht viel zu erkennen unter dem Schnee – im Bild ist der Bus auf der in den 1970er-Jahren erstellten, gut ausgebauten Heinzenbergstrasse unterwegs bergwärts zwischen Coms und Flerden…
Nach Masein führt die Strasse in weitem Zickzack den relativ flachen Hang aufwärts; die Struktur ermöglichte im Gegensatz zu vielen anderen Bündner Berggegenden auch ohne grosse Stützmauern einen gewissen Ackerbau. Im Winter ist davon aber nicht viel zu erkennen unter dem Schnee – im Bild ist der Bus auf der in den 1970er-Jahren erstellten, gut ausgebauten Heinzenbergstrasse unterwegs bergwärts zwischen Coms und Flerden…
…über Tschappina nach Obertschappina, von der neuen Strasse erst in den 80er-Jahren erreicht. Im Bild gut versteckt befindet sich hier rechts des Fotografen ein grosser Parkplatz und ein Skilift als Einstieg ins kleine Skigebiet des inneren Bergs. Lediglich drei längere Schlepplifte sind die Hauptanlagen des Gebietes…
…und so lässt sich im Sommer ohne störende Sessellift-Masten wandern im sonnigen Gebiet. Dann fährt das Postauto mehrmals täglich weiter über eine schmale Alpstrasse bis hinauf zum Glaspass, dem Übergang zum Safiental (der Abstieg ins Tal ist allerdings weit weniger gemütlich als der Aufstieg von Thusis!). Der Iveco im Bild hat sein Ziel fast erreicht – oberhalb der so genannten «Ufforstig», einem vor mehr als einem Jahrhundert neu aufgeforsteten Waldgebiet, wird im Hintergrund der Blick frei auf die flachen Hänge des Skigebietes.
Der Glaspass ist auch im Winter per Bus erreichbar – dann wird allerdings ein Kleinbus eingesetzt. Das Fahrzeug fährt daneben nicht nur auf den Glaspass, sondern auch ab Urmein dreimal täglich nach Oberurmein. Das kleine Dorf besteht fast nur aus Ferienhäusern, liegt es doch am Haupteinstieg ins kleine Skigebiet. Vor wenigen Jahren wurde das Dorf durch die «Aclas» ergänzt, ein Ressort aus gemütlichen «Maiensässen» (Eigenwerbung), die faktisch nie als solche genutzt wurden, sondern frisch erbaut sind. Der Sprinter hat die Haltestelle Aclas passiert und wird in Kürze über eine Strassenschlaufe die beiden Endhaltestellen Skilift und Caziela bedienen.
Am «äusseren Berg» sind dagegen Kleinbusse seit Ende 2019 Standard, wobei diese meist hochflurig sind; ein älterer Niederflur-Kleinbus aus Ilanz diente im Sommer 2023 als Reserve. Die Zufahrt zum Berg ist eigentlich in Summaprada in der Gemeinde Cazis, die im Gegensatz zum kommunal strukturierten inneren Berg den ganzen äusseren Berg umfasst (und im Gegensatz zu den anderen Heinzenberg-Gemeinden als katholisch eingestuft wird – was aber historisch streng genommen nur das Taldorf betrifft). Während die Hauptstrasse zwischen Thusis und dem Dorfkern von Summaprada abzweigt, fahren die Kleinbusse direkt durch den kleinen Weiler und bedienen die Haltestelle «Hotel Reich». Oberhalb des Kleinbusses reicht der Blick bis hinauf nach Sarn.
Auf der – ebenfalls in den 1980er-Jahren neu gebauten – Heinzenbergstrasse erreichen die Busse als erstes Dorf Tartar, das in einer kurzen Stichfahrt angebunden wird (im Gegensatz zur alten Strasse umfährt die neue Strasse die meisten Dörfer). Der Bus ist unterwegs talwärts und wird das Dorf von unterhalb erreichen – der Blick geht im Hintergrund zur Schynschlucht (links) und Viamalaschlucht (rechts), welche die Albula bzw. den Hinterrhein nach Thusis leiten und beide wichtige Verkehrsachsen darstellen.
Nach Tartar folgt Sarn, das ebenfalls mittels Stichfahrt angebunden wird. Einer der Gründe für die Umstellung auf Kleinbusse war die Möglichkeit, die Strecke in einem einzigen Umlauf stündlich zu bedienen und dabei auch das Dorf Lescha oberhalb Sarn anzubinden – grosse Busse müssten dies über eine Stichfahrt machen, was zuviel Zeit kostet. Die Anbindung des Dorfes ist aber deshalb wichtig, weil viele Ferienhäuser und die Talstation der einzigen Sesselbahn am Heinzenberg hier liegen – und so kämpft sich der Chauffeur des Sprinters mit viel fahrerischem Können die rund 20% steile Strasse hinauf. Im Winter ist der Abschnitt freilich nicht befahrbar – dann muss der Kleinbus die Stichfahrt trotzdem absolvieren, was am Morgen auf dem Hin- und am Abend auf dem Rückweg passiert.
Über Dalin erreichen die Busse schliesslich den Endpunkt der Linie am Dorfeingang von Präz – bereits vor der Fusion des Heinzenbergs mit Cazis war Dalin, wo die Aufnahme des Kleinbusses auf seiner Fahrt Richtung Thusis entstand, keine eigenständige Gemeinde, sondern Teil des benachbarten Präz.