Letztes Update: 31. Oktober 2023, 10:48
Am Bahnhof Entlebuch, wo je stündlich die Luzerner S7 und der RE Bern – Luzern der BLS halten, beginnen und enden mehrere Buslinien von PostAuto. Zwei davon, jene nach Ebnet und Gfellen – Langis, werden durch PU Huber bedient. Die Midibusse des Betriebs wenden jeweils zuhinterst auf dem Bahnhofplatz und stellen sich dann vor dem ehemaligen Bahnhofsgebäude zur Abfahrt auf.
Ein Grossteil der ganzjährigen Fahrgäste in der Region sind Schüler, welche allerdings in der Regel nicht bis zum Bahnhof fahren müssen, sondern direkt beim Schulhaus ein- und ausgeladen werden. Dort begegnen sich dann auch die beiden Midibusse, welche ansonsten fahrplanbedingt nicht immer gleichzeitig am Bahnhof sind. Die Aufnahme aus 2014 zeigt vorne den Volvo 8700LE (2018 ausrangiert), soeben aus Ebnet angekommen, dahinter der Crossway LE auf der Linie von Gfellen.
Die Linie nach Ebnet war mit nur gut 10 Minuten Fahrzeit relativ kurz, bevor sie im Dezember 2019 mit Anschluss an die neue Verstärker-Linie S61 zum Bahnhof Wolhusen verlängert wurde. Lange Zeit wurde die Linie nur an Schultagen planmässig und an den übrigen Werktagen nur auf Voranmeldung bedient. Bei der Haltestelle Schulhaus, an einem der Kerne der Streusiedlung Ebnet, ist der Volvo 8700LE mit einigen Schülern beladen unterwegs zum Schulhaus Entlebuch.
Mit der Verlängerung zum Bahnhof Wolhusen erhielt die Linie erstmals einen Taktfahrplan in der Hauptverkehrszeit morgens und abends (wobei in Gegenlastrichtung weiterhin für die Schüler vom Takt abgewichen wird). Am Bahnhof Wolhusen ist der Bus normalerweise das einzige Postauto, ist doch die zweite Postautolinie nach Romoos (PU Amstein) auf den ganztägigen Grundtakt ausgerichtet. Ohnehin wären zwei Busse auf der engen Wendeschlaufe nur mit Einschränkungen möglich…
…während danach, ist einmal der enge und oft verstopfte Ortskern von Wolhusen, viel Platz auf der gut ausgebauten Strasse durchs Entlebuch besteht. Auf der langen Steigung hinauf nach Ebnet fällt der Blick zurück auf die Aussenquartiere Wolhusens.
Während die Linie nach Ebnet entlang der Talhauptstrasse führt, liegt Finsterwald oberhalb des Tales am Hang, und die dafür notwendige Höhendifferenz muss mit einem steilen Anstieg überwunden werden. Der VW-Kleinbus – ein Mietfahrzeug, um den eigenen Kleinbus während dem Einbau des neuen Kassensystems zu vertreten – ist mit einem Abendkurs unterwegs bergwärts, im Hintergrund ist noch das Marktdorf Entlebuch zu erkennen.
Mit einem Wochenend-Kurs hat der damals frisch angekaufte Sprinter im Herbst 2011 die erste Anhöhe überwunden und geniesst am Ortseingang die letzten Sonnenstrahlen vor der Weiterfahrt ins schattige Gfellen ab. Der Hautport Entlebuch liegt derweil im dichten Nebel.
Finsterwald war in früheren Jahren vor allem bekannt als einzige Schweizer Erdgas-Bohrstelle. Von 1985 bis 1994 wurden Leichtöl und Erdgas abgebaut, heute liegt bei der einstigen Bohrstelle ein kleiner Freizeitplatz. Stattdessen wird heute im Gebiet Rengg Windenergie gewonnen, und ein Energiepfad zeigt den interessierten Besuchern die Vor- und Nachteile beider und weiterer Energieträger auf. Das Postauto hat beide Stellen passiert und fährt hinter dem Dorf Finsterwald weiter entlang der Entle bis Gfellen.
Der kleine Weiler mit Gasthaus und Skilift war während langen Jahren die Endstation der Buslinie. Auf dem Vorplatz wendeten die Busse, oftmals wurde die Linie insbesondere am Wochenende nur mit dem Sprinter bedient, so auch an diesem sonnigen Herbsttag. Die steigende Beliebtheit der Region bei Ausflüglern, insbesondere seit der Anerkennung als Unesco-Biosphärenreservat, führte immerhin dazu, dass die Anmeldepflicht für die Wochenendleistungen gestrichen wurde…
…und so auch die teilweise Bedienung der Linie mit kleinen Taxi-Fahrzeugen einem regulären (Sprinter-)Einsatz wich. Einsätze wie auf diesem schulferientlichen Mittagskurs sind seit 2011 Vergangenheit.
Einen grossen Sprung nach vorne konnte die Linie 232 mit dem Sommerfahrplan 2018 machen: Dann wurden vier Buskurse am Wochenende ab Gfellen über die sehenswerte Passstrasse durch das Rotbachtal auf den Glaubenberg-Pass und weiter nach Langis verlängert; dort besteht nun Anschluss an die bereits seit langen Jahren von Sarnen nach Langis fahrenden Kurse von PU Dillier (bis Ende 2018) bzw. der Sarner PostAuto-Regie. Gelegentlich kommt es dann auch zu einem Treffen der beiden (bis auf einige jahrgangsbedingte Details) baugleichen Volvol-8900LE-Midibusse der beiden Betriebe. Im Winter besteht hier ein Langlaufgebiet, welches aufgrund der Strassenverhältnisse jedoch weiterhin nur ab Sarnen angebunden wird.
Die Passstrasse durch das Rotbachtal auf der Luzernischen Seite ist relativ eng, Kreuzen ist nur an Ausweichstellen möglich. Für die beiden gut motorisierten und wendigen Midibusse eigentlich kein Problem, höchstens der Fahrplan kann an Spitzentagen etwas knapp werden. An der Haltestelle Gründli passiert der Volvo-Midibus in Kürze das gleichnamige Restaurant, bevor er die nächste Talstufe weg von der grossen Entle und hinein ins Rotbachtal überwindet.
Es folgt eine längere Fahrt über die Alpweiden, welche auch für das Postauto die Überquerung von mehreren Weiderosten bedeutet. Nach den beiden Steilstufen wird die Strasse wieder etwas breiter, was zumindest mit Motorrädern ein Kreuzen ohne Stillstand ermöglicht. Prägender Berg für das Rotbachtal ist der 1816 Meter hohe Schimbrig.
Nach einer guten halben Stunde Fahrt ist auf 1543 Metern über Meer die Passhöhe des Glaubenbergs erreicht. Bis Langis bleiben vor allem die «Geniesser» Sitzen, welche im Langis Mittagsrast machen oder gleich eine Postauto-Rundfahrt ins Auge gefasst haben. Für Wanderer ist eher die Passhöhe das Ziel, welche ab Hier Fürstein, Schafmatt oder mit etwas Ausdauer auch das Mittaggüpfli erreichen können.