Letztes Update: 19. April 2025, 13:32
Erlach, das historische Städtchen am südlichen Ende des Bielersees, blieb im Gegensatz zu den anderen Bielersee-Städten wie Nidau oder Le Landeron stets ohne Bahnanschluss. Heute ist die Gemeinde deshalb Zentrum eines sternförmigen Liniennetzes, bedient von der Eurobus-Tochter Funicar, das nicht weniger als drei Bahnhöfe an unterschiedlichen Linien erreicht. Die Haupterschliessung geschieht grundsätzlich über den Bahnknoten Ins mit den Linien 521, 522 und 524, wobei inzwischen von Montag bis Freitag halbstündlich und am Wochenende stündlich gefahren wird. Hier verlässt ein MAN-Standardbus die Haltestelle Post in der historischen Altstadt.
In Ins besteht halbstündlich Bahnanschluss von und nach Bern und Neuchâtel, teils auch via Murten nach Fribourg. Die Busse nach Erlach haben ihren Warteplatz hinter dem Bahnhofsgebäude und queren sowohl bei der Zu- als auch bei der Wegfahrt das schmalspurige Verbindungsgleis von der Biel-Täuffelen-Ins-Bahn zur BLS; bis vor einigen Jahren wurden darüber Rollschemel verladen.
Der Bahnhof Ins wurde ursprünglich mehr als ein Kilometer entfernt vom gleichnamigen Dorf erbaut, welches sich erst nach uns nach bis in die Ebene entwickelte. Die Erschliessung des Dorfes erfolgt einerseits durch die Züge der Biel-Täuffelen-Ins-Bahn, welche heute ebenfalls meist halbstündlich fährt, andererseits aber auch durch die Postautokurse von und nach Erlach – hier ein Bus auf dem Weg zum Bahnhof Ins im Dorfzentrum.
Für die Fahrt nach Ins bestehen ab Erlach drei unterschiedliche Fahrwege, wobei diese in Erlach unterschiedliche Haltepositionen erreichen und ab diesen in der Regel auch zu unterschiedlichen Zielen durchgebunden werden. Beide so entstehenden Durchmesserlinien (allerdings stets mit Nummernwechsel in Erlach) werden stündlich, am Wochenende zweistündlich gefahren und ergänzen sich für Ins – Erlach zum doppelten Takt. Die nördliche Linienführung unter der Nummer 521 führt die Busse via Tschugg nach Erlach, wobei dort eine kurze Stichfahrt hinauf zur Klinik Bethesda, einer Klinik für Neurorehabilitation, erfolgt. Von dort sieht mal auch über den Talboden hinüber nach Vinelz, das die Busse meist ab Erlach auf der Linie 525 bedienen.
Diese Linie 525 bindet Erlach von und nach Lüscherz an, wo Anschluss ab die Biel-Täuffelen-Ins-Bahn von und nach Biel besteht. Hier hat ein Bus an der kleinen Haltestelle den Anschluss abgewartet und tritt nun die Rückfahrt nach Erlach-Ins an…
…wobei nach zwei Minuten Fahrt auch das eigentliche Dorf Lüscherz erreicht wird. Im Gegensatz zur Bahnhaltestelle liegt es am Ufer des Bielersees und erreicht seine Bahnstation über eine kurze Bergfahrt zur etwas höher am Hang gelegenen Linienführung der kleinen Lokalbahn
In Vinelz trifft die Linie aus Lüscherz auf die zweite Linienführung der Linie 522 aus Ins, welche den südlichen Rand des Talbodens bedient und schon hier auf den Bielersee trifft. Hier ein Kurs von Erlach nach Ins bei der zentralen Kreuzung, wo sich die beiden Linien nach Ins und Lüscherz verzweigen. Eine dritte Linie mit Nummer 524 bedient ab Ins Tschugg und Vinelz – sie existiert am Wochenende in Lastrichtung – und einzelne Kurse lassen beide Dörfer aus, sie werden als 523 bezeichnet.
Die Kurse Ins – Erlach via Lüscherz werden ab Erlach meist verlängert als Linie 526 zur SBB-Bahnstation Le Landeron an der Linie Biel – Neuchâtel. Die Anschlusssituation ermöglicht teilweise nur Anschlüsse in eine Richtung, aber gelegentlich auch an weitere Buslinien zum Plateau de Diesse oder nach Marin. Hier hat ein MAN-Midibus den Bahnhof erreicht, die Fahrgäste können perrongleich auf den Regionalzug nach Neuchâtel umsteigen – und vor allem können die Pendler aus Biel perrongleich die letzte Etappe der Heimfahrt nach Erlach in Angriff nehmen.
Die Strecke Erlach–Le Landeron ist eigentlich recht kurz – sofern die Busse den direkten Weg nehmen. Dieser führt bei der Strafanstalt St. Johannsen, das ehemalige Kloster wurde 1883 durch den Kanton Bern gekauft und seinem heutigen Zweck zugeführt. Der Bus erreicht in Kürze den Weiler Neuhaus, wo er nach Erlach direkt links abbiegen könnte…
…nimmt aber stattdessen die andere Abzweigung, welche ihn ins Dorf Gals führt. Diese Stichfahrt wird in der Regel morgens in Fahrtrichtung Le Landeron und ab dem späteren Vormittag in Fahrtrichtung Erlach absolviert, um die Galser morgens auf die Bahn und abends wieder nach Hause zu bringen. Der Bus der Linie 526 ist hier im Dorfzentrum Gals unterwegs…
…nachdem er am südlichen Ortsrand im Quartier Bethlehem gewendet hat. Im Weiler hat sich 1960 ein namhafter Elektronikbetrieb angesiedelt und die Siedlungsentwicklung hat sich stark in diesen Bereich verlagert – die kleine Kapelle mit Friedhof versteckt sich heute zwischen wesentlich weniger sehenswerten Bauten.
In Spitzenzeiten wird Gals auch durch die Linie 527 bedient, welche seit Ende 2010 von Ins über Gals nach Erlach bzw. teils auch Le Landeron führt und so zusätzlich eine rasche Anbindung von Gals nach Bern ermöglicht (sowie einzelne zusätzliche Pendlerverbindungen von/nach Biel für die hier liegenden Arbeitsplätze). Die Buslinie bedient auch das Dorf Gampelen auf voller Länge und ermöglicht in Lastrichtung zusammen mit dem ausserhalb gelegenen, stündlich bedienten Bahnhof einen Halbstundentakt von und nach Bern. Im Bild hat der Bus gerade die 1675 erbaute reformierte Dorfkirche passiert und spiegelt sich in der Fassade des modernen «Dorfzentrums», einem Mehrzweck- und Verwaltungsgebäude der Gemeinde.