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90.481/491: Region Disentis

Letztes Update: 31. Oktober 2023, 11:08

Wir beginnen mit der ganzjährigen Linie ins Medels, welche im Winter vor einem kleinen Aussen-Werkhof in Fuorns endet. Der kleine Weiler auf etwa 1450 Metern über Meer ist das hinterste Dorf im langen Seitental, das auch im Winter relativ zuverlässig erreichbar ist. Die Lawinen, welche in Extremfällen schon viel weiter vorne im Tal die Strasse verschütten, würden eine Weiterführung der Linie zur Lotterie werden lassen… Im Bild wartet der Setra 313UL in Fuorns auf die Rückfahrt ins Klosterdorf Disentis; bei schlechtem Wetter an schulfreien Tagen sind kaum viele Reisende zu erwarten.

Genau wie das bekanntere Tujetsch (mit Sedrun als Hauptort) ist auch das Medels durch eine Schlucht von der übrigen Surselva abgetrennt. Während Bahn und Strasse nach Sedrun die Schlucht auf höherer Stufe umfahren, fährt der Bus Richtung Fuorns im schattigen Talgrund durch mehrere Tunnels bergwärts. Unterhalb Curaglia verlässt der Bus auf der gut ausgebauten Strasse die Schlucht wieder – die rechts vom Portal erkennbare alte Strasse dient heute als Zugang zu einem Klettersteig.

In Curaglia lebt heute die Mehrheit der noch gut 400 Einwohner des Seitentals (dessen Bevölkerung in der Sommersaison durch Feriengäste und Bergbauern deutlich ansteigt). Hier befindet sich auch der einzige grössere Laden, der die Versorgung des Tals sicherstellt; das Gebäude ist mit Post und Gemeindehaus kombiniert. Der Setra 313UL ist unterwegs bergwärts und lädt eine Gruppe Bergtouristen aus…

…bevor er über die weiteren, deutlich kleineren Weiler Platta und Pardè weiter taleinwärts fährt. Unterhalb Platta halten Steinwälle und Durchlässe die Naturgefahren vom kleinen Weiler mit dem alten Hotelgebäude ab – wenn auch im schneearmen Dezember 2016 nicht viel von der weissen Gefahr, welche das Tal hier zeitweise unpassierbar macht, zu erkennen ist. Im Hintergrund der Scopi, welcher den Lukmanierpass überragt.

Dieser Übergang, der einzige befahrbare Pass, welcher vom Kanton Graubünden direkt in den Tessin führt (der San Bernardino endet im Bündner Südtal Misox), wird im Sommer von beiden Seiten mit dem Bus befahren. Vom Bleniotal fährt die Autolinea Bleniese mit ihren einst grün-beigen, heute fast weissen Bussen viermal täglich hoch und bietet meist sogar Anschluss auf die (ebenfalls nicht vertakteten) Busse aus Disentis – bei jedem Wetter… Im Bild trifft der Citaro von PU Bundi auf einen der verkürzten Setra 412UL der ABl – theoretisch sind auch auf der Tessiner Seite 12-Meter-Busse einsetzbar.

Spektakulär ist der Pass auf der Nordseite nicht. Die Strecke führt bergwärts durch das Tal des Medelserrheins und nur eine einzelne Doppelkehre ist notwendig, um den mit 1971 Metern über Meer höchsten Punkt zu erreichen. Früher lag die Passhöhe tiefer auf 1917 Metern über Meer, bevor die Ebene durch den Lai da Sontga Maria – einer der drei grossen Stauseen im Vorderrhein-Quellgebiet – geflutet wurde. Der Citaro ist unterwegs als Dienstfahrt, um danach die vielen Wanderer vom Pass hinunterzufahren.Im Zuge der Strassenverlegung wurde auch eine grosse Lawinengalerie errichtet, um die ganzjährige Befahrbarkeit der Strasse zu gewährleisten. Weitere dafür notwendige Bauwerke sollten folgen, wurden aber nie vollständig fertiggestellt. Blicke auf den Stausee sind für den Fotografen heute nur an wenigen Stellen und nicht ganztags möglich, und so muss hier ein Bild auf der kurzen offenen Strecke mit Blick ins Adula-Gebiet genügen. Die Betonplatten-Fahrbahn der Strasse zeugt vom Zeitalter der Verlegung…

Im Zuge der Strassenverlegung wurde auch eine grosse Lawinengalerie errichtet, um die ganzjährige Befahrbarkeit der Strasse zu gewährleisten. Weitere dafür notwendige Bauwerke sollten folgen, wurden aber nie vollständig fertiggestellt. Blicke auf den Stausee sind für den Fotografen heute nur an wenigen Stellen und nicht ganztags möglich, und so muss hier ein Bild auf der kurzen offenen Strecke mit Blick ins Adula-Gebiet genügen. Die Betonplatten-Fahrbahn der Strasse zeugt vom Zeitalter der Verlegung…

In Disentis betreibt PU Bundi während der Skisaison einen Sportbus, der im Halbstundentakt die Quartiere der Gemeinde mit den Bergbahnen und dem Dorfzentrum zu verbinden. Den Bahnhof bedienen die Busse nur vereinzelt, da die Stichfahrt zuviel Zeit kosten würde. Der Citaro im Bild ist unterwegs im alten Dorfkern, welcher unterhalb des Klosters liegt.

Hauptziel der Linie ist die Talstation der Luftseilbahn, welche von hier nach Caischavedra führt. Als einziger Zubringer ins Skigebiet mit den fünf Beschäftigungsanlagen ist die Bahn an Spitzentagen gefordert, zumal sie als Pendelbahn keine konstante Förderung erlaubt. Der Bus hat vor rund fünf Minuten die Skifahrer ausgespuckt…

…und danach mit einer kurzen Fahrt die Endstation im oberhalb der Talstation gelegenen Ferienhaus-Gebiet Acletta (einst ein Weiler inklusive der heute noch existierenden Kirche) erreicht. Der Ortsbus wird heute im Normalfall niederflurig gefahren – als Reserve gelangt aber gelegentlich auch einer der beiden Hochflurbusse des Betriebes auf die Linie.

Tatsächlich besteht das heutige Dorf Disentis aus mehreren Dörfchen, die heute durch Ferienhaussiedlungen zu einem grossen Ganzen verbunden werden. Auf Bergfahrt im Weiler Funs ist einmal mehr der Citaro, seit 2009 Standardwagen auf dem Skibus, zu beobachten – auf einer Brücke überquert er in Kürze den Acletta-Bach, bevor er die Talstation erreicht.

Am unteren Ende liegt die Endstation bei der Abzweigung zum Weiler Faltscharidas. Der Bus hat sein Ziel in Kürze erreicht – nun endlich sichtbar ist das grosse Kloster von Disentis, das wie viele Klöster in der Schweiz auch eine angegliederte Mittelschule mit Internat betreibt.