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80.741/750/751/767/768: Region Flawil/Lütisburg

Letztes Update: 31. Oktober 2023, 10:51

Ab dem Schnellzugshalt Flawil bedient PostAuto ein in den letzten Jahren stark ausgebautes Liniennetz in die umliegenden Täler und Dörfer. Der 2018 neu erbaute Bushof beherbergt Fahrzeuge der PU Schmidt, Jonschwil und PAUT, Lütisburg, welche sich mehrere der untereinander verknüpften Linien teilen. Im Bild wartet ein MAN A20 von PAUT auf die Abfahrt der Linie 750 (Ortsbus) zum so genannten Isnyplatz, welcher nach der im Allgäu gelegenen Partnergemeinde benannt ist.

Die bedeutendste der Linien führt mit der Nummer 741 nach Uzwil. Die erst im Dezember 2013 als durchgehende Linie zwischen den beiden Schnellzugshalten eingeführte Linie hat nach einigen Anlaufschwierigkeiten einen grossen Nachfragezuwachs erhalten und fährt inzwischen von Montag bis Samstag halbstündlich; am Bahnhof Uzwil wurde die Linie auf den früheren Ortsbus nach Niederuzwil, Gaswerk, durchgebunden.

Vor 2013 war die Linie 741 eine kurze Linie von Uzwil über Oberuzwil bis zum Ortsteil Bichwil, welche weitgehend stündlich bedient wurde. In Oberuzwil führte die Linie damals als einzige durch den Ortskern, wo bei der Haltestelle Post diese Aufnahme entstand. Heute wird sie zwischen Bahnhof Uzwil und Post Oberuzwil durch die Linie 730 nach Wil überlagert, welche am Bahnhof den jeweils anderen Anschluss abnimmt und so einen Viertelstundentakt ermöglicht.

Im Dezember 2013 wurde die Linie nach Flawil durchgebunden, insbesondere aufgrund der günstigen Anschlusssituation. Neu erschlossen wurde dabei auch der Weiler Riggenschwil, wo diese sehr ländliche Aufnahme eines Citaro Facelift von PU Schmidt entstand.

In Flawil führte die Linie anfänglich direkt entlang der Wilerstrasse ins Zentrum und zum Bahnhof; der Ortsteil Botsberg wurde so erstmals im Takt angebunden, bisher wurde nur eine Ortsbuslinie als «Abfallprodukt» der Linie von Degersheim ohne ganztägigen Takt befahren. Heute fahren die Busse halbstündlich über die Achse, zusammen mit dem Ortsbus ergibt sich ein 15-Minuten-Takt, was der Gemeinde Flawil (noch nicht mal eine Stadt) ein fast schon urbanes Angebot beschert. Der abgebildete New Urbino ist einer von derzeit nur zwei solchen Bussen von PostAuto und erreicht in Kürze die Haltestelle Niederberg.

Neu seit Dezember 2018 bindet die Linie 741 während dessen Öffnungszeiten das «Chocolarium» des Schokoladeherstellers Maestrani – bekannt durch seine Marken Munz und Minor – an. Die Busse wenden direkt um das aufwändig gestaltete Gebäude, das nebst der Produktionsstätte ein Museum beherbergt.

Im Dezember 2013 wurde die S-Bahn St.Gallen komplett überarbeitet und erstmals im (fast) ganzen Kanton ein Halbstundentakt eingeführt. In Flawil reagierte man auf die Angebotsverbesserung mit einem eigenen Ortsbussystem, das den Bahnhof mit den Ortsteilen Luegisland und Botsberg verbindet. Zum Einsatz kam bis im Dezember 2018 ein Midibus vom Typ Solaris Urbino 8.6; das wendige Fahrzeug war für die Quartierstrassen ideal. Die Aufnahme zeigt den Bus unweit der Haltestelle auf Bergfahrt zwischen den Haltestellen Alpsteinstrasse und Luegisland.

Deutlich enger war die Strecke ganz am Ende der Linie, welche vorbei an der Alterssiedlung Flawil führte. Die schmale und steile Strasse war denn auch der Grund für die Änderung der Linienführung im Dezember 2018: Aufgrund grosser SBB-Fahrplanänderungen musste das Konzept überarbeitet und der Ortsbusast Botsberg mit der Überlandlinie 741 verknüpft werden. Nun kommen Standardbusse zum Einsatz, welche den erwähnten Abschnitt nicht befahren können, was eine neue Wendemöglichkeit bei der lokalen Firma Flawa erforderte. Bei der «Isnyplatz» genannten neuen Endhaltestelle hat der MAN NÜ313/A20 von PU PAUT gewendet, er wird nun zurück zum Bahnhof und von dort als Linie 741 über Uzwil nach Niederuzwil fahren.

Auf der anderen Seite des Bahnhofes wurde, quasi als Restprodukt, eine kurze Fahrt ins Industriegebiet Schändrich angeboten, welche allerdings nie die guten Fahrgastzahlen des übrigen Ortsbusses erreichte. Der Bus hat soeben die Endhaltestelle erreicht und wird nun über ein privates Firmenareal wenden und zurück zum Bahnhof fahren.

Im Dezember 2018 wurde die Bedienung von Schändrich aufgrund der tiefen Zahlen aufgehoben – auf Wunsch der Gemeinde wurde stattdessen ein Rundkurs eingeführt, welcher ab Bahnhof über die Weiler Oberglatt und Burgau verkehrt. Der Kurs wird stündlich mit dem Fahrzeug der Linie 751 Flawil – Degersheim befahren (die Liniennummer wurde ebenfalls mit übernommen). Im Bild hat der MAN A20 von PU PAUT gerade die Haltestelle Oberglatt bedient und nimmt nun die Steigung nach Burgau in Angriff. Auf der Rückfahrt wird der Bus auch die Haltestelle Schändrich bedienen.

Die Linie Flawil – Degersheim gehört zu den Konstanten im Netz der Region, wobei auch diese Linie Änderungen über sich ergehen lassen musste. Mit dem ab Dezember 2018 gültigen Fahrplan befindet sich die Linie nun wieder weitgehend im Ursprungszustand, mit Anschlüssen in Flawil an den Schnellzug von/nach Zürich und Kurzwende in Degersheim. Gewendet wird bei der Post, der nur 200 Meter, aber einige Höhenmeter entfernte Bahnhof wird in beide Richtungen ebenfalls bedient. Die Linie war von 2013 bis 2018 in Flawil mit der Linie 741 verknüpft, wodurch auch Fahrzeuge von PU Schmidt wie dieser 2002er Volvo 8700LE nach Degersheim gelangten.

Unterwegs bedient das Postauto auch den Weiler Magdenau mit seinem Kloster. Ab hier nehmen die Busse seit 2018 wieder den ursprünglichen Weg über die Flawiler Reithalle zum Bahnhof; die 2013-2018 gefahrene Strecke über Buebental und die Maestrani wurde mit der neuen Linienführung der Linie 741 überflüssig. Das Bild stammt von 2013 und zeigt einen MAN A20 von PAUT auf der Talfahrt von Magdenau Richtung Flawil.

Ebenfalls von verschiedenen Änderungen geprägt war die Linie 767. Ursprünglich als Kleinbuslinie Flawil – Rindal eingeführt (betrieben durch den Klein-PU Grob), wurde sie später in eine neue Linie Bütschwil – Flawil integriert, welche allerdings im Dezember 2013 aus Fahrzeitgründen wieder aufgegeben wurde. Seither fahren die Postautos sechsmal pro Werktag von Flawil über Rindal bis Ganterschwil, die Linie ist dabei auch an die Schulbedürfnisse angepasst. Im Bild ein MAN A20 auf der Fahrt nach Flawil beim Weiler Buebental zwsichen Rindal und Flawil.

Die Strecke Bütschwil – Ganterschwil – Lütisburg Dorf wird seither von der neuen kurzen Linie 768 mit einem Standardbus im Halbstundentakt bedient. Am Bahnhof Bütschwil, wo sich die Züge der S9 Wil – Wattwil kreuzen, wartet ein MAN A20 auf seine Abfahrt.

In Ganterschwil wird mittels kurzer Stichfahrt die Haltestelle alte Post bedient, bevor die Busse weiterfahren nach Lütisburg Dorf. Im Dorf befindet sich auch einer der Garagenstandorte des aus dem Zusammenschluss mehrerer PU entstandenen Postautobetrieb Unteres Toggenburg (PAUT), der heute die Buslinien 767 und 768 bedient. Der MAN A20 hat vor kurzem die Garage passiert, an der alten Post gewendet und fährt nun weiter zur Endstation Lütisburg.

Dort wird über eine Nebenstrassenverbindung rund um die reformierte Kirche gewendet; der Bahnhof liegt von hier 20-30 Minuten Fussmarsch entfernt auf der anderen Talseite. Der Bus hat seine kurze Wendezeit abgewartet und biegt gerade wieder auf die Hauptstrasse ein, um zurück nach Bütschwil zu fahren.

Kurz darauf wird er auch den Necker, einen Seitenbach der Thur, auf einem längeren Viadukt überqueren; die 1968/69 erbaute «Letzibrücke» ersetzt eine schon damals mehr als hundertjährige gedeckte Holzbrücke im Talboden und ist im Hintergrund zu sehen, während ein älterer A20 auf der Linie 767 seinem Ziel Ganterschwil entgegenfährt. Auf dem Abschnitt Lütisburg – Ganterschwil fahren die beiden Linien Parallel.

Während einigen Jahren führte die «alte» Linie 767 von Bütschwil über Lütisburg und Unterrindal nach Bazenheid, ebenfalls an der Linie S9 gelegen. Mit der Integration der Linie Flawil – Rindal wurde die Bedienung von Bazenheid aufgegeben, und so wird auch dieser Citaro nicht die in kürze Folgende Abzweigung ins im Hintergrund sichtbare Dorf nehmen, sondern über die Streusiedlung Rindal nach Flawil weiterfahren.