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DillierBus AG, Sarnen (bis Ende 2018)

Letztes Update: 13. April 2024, 21:21

Bis Ende 2018 wurden die meisten Postautolinien im Kanton Obwalden durch PU Dillier aus Sarnen bedient – das Familienunternehmen war über 5 Generationen für Postauto tätig, hat sich dann aber entschieden, sich auf andere Geschäftsfelder zu konzentrieren. Als letztes Neufahrzeug konnte 2018 ein VDL Citea electric beschafft werden – das erste vollelektrische Postauto im Überlandverkehr. Das Fahrzeug wurde auf der Linie Sarnen–Kägiswil–Alpnach eingesetzt, deren Umläufe für die damaligen Batteriekapazitäten als geeignet erachtet wurden. Foto: Rolf Müller.

Nummerisch noch etwas neuer ist dieser MAN Lion’s Regio R12 – das Fahrzeuge wurde durch die Firma Dillier im Auftrag der Zentralbahn auf den planmässigen abendlichen Bahnersatz-Kursen wie auch bei Baustellen eingesetzt – mit Blick auf den Ausstieg der Firma Dillier aus dem Linienverkehr übernahm Postauto auch diese Fahrten und somit den Lion’s Regio, welcher das Postauto-Design und eine Postauto-ID erhielt. Das Fahrzeug kam praktisch nie im Linienverkehr um Sarnen zum Einsatz, sondern vor allem auf Zusatzfahrten im Winter sowie im Sommer auf den Pässefahrten ab Meiringen (PU Flück). Foto: Markus Doyon.

Der Park für die Linien um Sarnen war mehrheitlich aus MAN-Standardbussen zusammengesetzt. Zwischen 2015 und 2018 wurden insgesamt 6 dreitürige MAN NL323/A21 in Euro-VI-Ausführung beschafft, es waren die ersten Dreitürer im Betrieb. Sie kamen zwischen Sarnen und Alpnach, Oberwilen, Stans, Stöckalp und Flüeli Ranft zum Einsatz.

Zwei Fahrzeuge standen insbesondere für die Bergstrecke Sarnen–Stalden–Langis zur Verfügung: ein 2016 beschaffter, verkürzter Midibus vom Typ Volvo 8900LE (10.6 Meter) trug seitdem die Hauptlast im Verkehr auf der Linie…

…und wurde fallweise ergänzt durch einen Irisbus Crossway 10.6 in hochfluriger Bauweise, welcher 2013 beschafft wurde. Dieser war insbesondere im Winter auf der Linie im Einsatz – im Sommer wurde das Fahrzeug jeweils ausgemietet an PU Mattli, Wassen, der den Bus auf der Saisonlinie zur Göscheneralp einsetzte.

Zwei Sprinter-Kleinbusse wurden vor allem für den PubliCar-Betrieb in Randstunden sowie für die (später offiziell zur Linie umgewandelten) Schülerkurse zwischen Sarnen und Ramersberg benötigt. Das neuere Fahrzeug wurde 2017 in Form eines VDL MidCity beschafft, einer durch den niederländischen Hersteller adaptierten Sprinter-Version (Foto: Markus Doyon)…

…und folgte auf einen 2015 ab Evobus-Werk beschafften Sprinter City 65. Deutlich sind beim Bildervergleich die Unterschiede zwischen der selbsttragenden Evobus-Bauart mit ihren grossen Fenstern und dem weniger grosszügigen, aber ähnlich langen VDL-Fahrzeug zu erkennen.

Bereits bei den Vorgängerfahrzeugen handelte es sich um Werks-Sprinter: 2007 und 2008 wurde je ein Sprinter City 35 beschafft, die ersten Niederflurfahrzeuge für das aufgrund des dünneren Linienangebotes damals noch wichtigere PubliCar-Rufbussystem.

Vor den weiter oben abgebildeten MAN-Euro-VI-Fahrzeugen waren auch die früheren MAN-Bauarten in Sarnen beheimatet, war die Firma Dillier doch stets auch Vertreterin und Service-Stelle für MAN-Nutzfahrzeuge. 2006, 2007 und 2011 wurden insgesamt vier Fahrzeuge der Überlandbauart A20 beschafft, deren Chassis zum dreitürigen A20 verschiedene Unterschiede aufweist. Im Bild einer der ersten beiden Wagen aus 2006, welcher noch über die damals gebräuchlichen grünen Flipdot-Matrixen verfügte.

2010 wurde zudem ein verkürzter Midibus vom Typ 14.290HOCL/A66 beschafft, der auf schwächer frequentierten Kursen, z.B. nach Stans oder Flüeli Ranft, aber nötigenfalls auch nach Stalden und Langis, eingesetzt wurde. Der A66 war der letzte «echte» Midibus von MAN, der in die Schweiz gelangte – er war nicht nur kürzer, sondern auch schmaler ausgeführt. Die Fahrzeuge wurden durch die süddeutsche Firma Göppel für MAN aufgebaut. Eine Saison verbrachte der Bus sogar in der Göscheneralp im Bergverkehr, wofür er aber vor allem aufgrund der Sitzplatzanordnung wenig geeignet war.

Drei Wagen der Bauart NL313/A20 entsprachen noch der «Vor-Lion’s-City» Bauart, wie sie ende der 1990er-Jahre eingeführt und ab 2003 leicht überarbeitet wurde. Als letzte Dillier-Fahrzeuge wurden die Fahrzeuge, 2002 und 2003 geliefert, noch ohne Klimaanlage beschafft.

Für die Linie Sarnen – Stalden – Langis wurde 2004 ein Neoplan-Midibus der Bauart N312K aus der Transliner-Familie beschafft. Die Familie erhielt verschiedene Midibus-Abstufungen für Postauto, wobei der 312K mit seinen knapp 10 Metern das kleinste Familienmitglied war. In den Alpenkantonen war die Bauart stark verbreitet – in den nördlichen Voralpen blieb es bei einzelnen Fahrzeugen wie dem Sarner Fahrzeug, das schliesslich 2017 ausrangiert wurde.

Zwei besondere Fahrzeuge wurden 1998 und 1999 als letzte Hochflurfahrzeuge für die «grossen» Linien gelieferte: ÜL313/A01 lautet die Bauartbezeichnung der in der Schweiz wenig verbreiteten Hochflur-Überlandbusse, die MAN bis in die 00er-Jahre parallel zum «Stadt-Hochflurwagen» SL3x3 noch produzierte. Nebst den beiden Bussen in Sarnen wurde auch je ein Fahrzeug in den Tessin und ins Waadtland geliefert. Der erste Diller-Wagen wurde 2007 nach Unfall, der zweite dann regulär 2010 ersetzt – ab dann gelangten Hochflur-Busse planmässig nur noch nach Stalden und Langis.

Noch bis zum Ersatz durch den MAN A66 war als zweiter Midibus ein MAN/Laube 13.230HOCL im Einsatz – das Fahrzeug war 1994 als eines der letzten dieser Bauart noch mit der alten Postauto-Bemalung abgeliefert worden und diente ab 2004 – nach Ablieferung des Neoplans – als Reserve und für Schülerfahrten nach Ramersberg.

Optisch für Laien schwer zu unterscheiden waren die längeren NAW BH4-23, welche ebenfalls durch Schweizer Carosserien aufgebaut wurden. Nebst einem eigenen Fahrzeug wurde 2007 noch ein Lauber-carossiertes Fahrzeug von PU Tschannen, Zofingen, angekauft, das dort wegen einer verlorenen Ausschreibung nicht mehr benötigt wurde. Der Bus wurde 2013 ausrangiert, zuletzt wurde er hauptsächlich für Bahnersatzfahrten eingesetzt – hier in Meiringen bei einer Sperre der Brünigbahn. Foto: Markus Doyon.