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EUROBUS Ostschweiz AG, Arbon

Letztes Update: 25. August 2024, 15:52

Über lange Jahre hatte die Firma Eurobus bzw. ihr Vorgänger Cars Alpins Neff, Arbon, eine reine Gelenkbusflotte im Einsatz auf ihren Linien von St.Gallen an den Bodensee. Mit der Integration des PU Schwizer PAH GmbH, Goldach, im April 2023 (die Firma war zuvor im Rahmen der Nachfolgeplanung bereits im Besitz von Eurobus) änderte sich dies schlagartig, nun ist die Firma im Besitz einer der vielfältigsten PU-Flotten in der Ostschweiz. Neuste Errungenschaft ist dabei ein 2022 gebauter Midibus der Bauart Solaris Urbino 8.9LE Electric – das Fahrzeug war ursprünglich in Blau als Testfahrzeug im Berner Oberland für Postauto im Einsatz und fährt nun seit Mai 2024 auf der im Dezember 2023 eingeführten Linie 207 Wittenbach – Berg – Arbon.

Ebenso seit Anfang 2024 sind die neusten vier Gelenkbusse der Bauart MAN NG360/18C «Lion’s City 18 Efficient Hybrid». Der Typ ist seit 2022 als Haupt-Gelenkbustyp im Beschaffungskatalog und wird dies auch bis mindestens 2026 bleiben – in Arbon sind die Anfangs 2024 gelieferten Fahrzeuge die ersten vier solchen Fahrzeuge.

Zwei Standardbusse desselben Typs gelangten als erste Neufahrzeuge seit der Integration von PU Schwizer für den Goldacher Betriebsteil zur Flotte und werden ab Goldach in Nebenverkehrszeiten auf der Linie 254 (Stadtbus Rorschach-Rorschacherberg-Goldach) sowie auf der Linie 242 (Rheineck – Rorschach – St. Gallen) zum Einsatz.

Das Konkurrenzprodukt zum MAN, der Citaro C2G, wurde nur in zwei Exemplaren an Eurobus Ostschweiz abgeliefert: Nummer 8 und 16 gelangten Ende 2020 zur Flotte. Im Rahmen einer Eurobus-internen Verschiebung gelangte allerdings Wagen 8 bereits Anfangs 2024 zu Eurobus Häfliger in Sursee, womit nur noch ein C2-Gelenker auf den Linien zwischen St. Gallen, Wittenbach und Arbon im Einsatz steht.

Dafür gelangte mit der Integration von PU Schwizer als neustes Goldacher Fahrzeug ein 2020 gelieferter Midibus derselben Bauart zur Flotte. Das Fahrzeug wird heute vor allem in der Nebenverkehrszeit auf der Linie 254 (Goldach – Rorschacherberg – Rorschach) eingesetzt, kann aber bei längeren Ausfällen des E-Midis auch in Arbon aushelfen.

Zwei spezielle Fahrzeugtypen gelangten ebenfalls von Goldach zur Eurobus-Flotte: Insgesamt vier MAN A36, Dreiachser in der «skandinavischen» Zwischengrösse von 13.5 Metern, tragen die Hauptlast auf der Linie 242 Rheineck – St. Gallen. Drei Fahrzeuge wurden 2015 geliefert, ein vierter Wagen folgte 2019.

Insbesondere für die in der Hauptverkehrszeit nach St. Gallen verlängerte Linie 254 dienen drei Doppelstockbusse vom Typ Alexander Dennis Enviro 500MMC. Die Fahrzeuge wurden 2018 geliefert und sind Teil einer 20 Fahrzeuge umfassenden Serie – nebst Eurobus sind die Fahrzeuge an drei Ostschweizer Regiestandorten beheimatet. Insbesondere in der Ferienzeit werden die Fahrzeuge auch gerne für Bahnersatzkurse verwendet.

An Standardbussen gelangten 5 Fahrzeuge aus Goldach zur Firma: Nur hier gibt es drei Hybrid-Low-Entry-Fahrzeuge von Scania. Die Fahrzeuge wurden 2017 geliefert und sind nicht nur die ersten Hybrid-LE von Postauto, sondern gehören auch zur in der Schweiz sehr seltenen Spezies von dreitürigen LE-Fahrzeugen. Sie werden auf den Linien 242 und 254 eingesetzt und gelangen im Durchlauf auch einmal täglich bis Brunnadern-Neckertal (über die Linien 180 und 182).

Zusätzlich gelangten auch zwei MAN-Standardbusse vom Typ NÜ323/A20 «Lion’s City Ü» zur Flotte. Die 2011 beschafften Busse sind inzwischen die «Oldies» der Flotte und werden hauptsächlich noch als eiserne Reserve und für den Bahnersatz vorgehalten – rechnerisch wurden sie durch die beiden neuen Lion’s City ersetzt.

Auch die Gelenkbus-Variante des Lion’s City ist in Arbon im Einsatz – Wagen 15 hat 2014 die mehr als ein Jahrzehnt dauernde reine Mercedes-Zeit beendet. Dem ersten Wagen folgten bis Ende 2018 sechs weitere Fahrzeuge, die neueren davon (seit 2017) mit den gelben Türrahmen zur besseren Erkennbarkeit für Sehbehinderte. Alle Fahrzeuge sind, wie damals im Überlandverkehr üblich, noch dreitürig ausgestattet, während ihre jüngeren Geschwister von Typ «New Lion’s City» viertürig sind, um dem zunehmenden Vorortsverkehr vor allem auf den Linien 210 und 211 besser gerecht zu werden.

Während 8 Jahren davor standen ausschliesslich Citaro-Gelenkbusse auf dem Netz im Einsatz. Selbstverständlich wurde ab 2008 die Facelift-Version beschafft – Wagen 13 damals noch mit grünen Matrix-Anzeigen. Später wurde 2011 und 2013 je eine Serie von drei Wagen abgeliefert, nun mit orangen LED-Anzeigen. Ein Fahrzeug wurde im Mai 2022 an PU Schmidt, Jonschwil, verkauft, da aufgrund einer neuen Berechnungsweise der Fahrzeugreserven ein Fahrzeug überzählig wurde – die Wagen 13 und 14 wurden durch die neuen Lion’s City Anfangs 2024 zu privaten Reservefahrzeugen des Betriebs. Damit stehen aktuell noch vier Fahrzeuge im Einsatz.

Zuvor wurden Citaro-Gelenkwagen in Euro-III-Version, mit drei Türen und Überlandfront, in grösserer Zahl beschafft – zwischen 2002 und 2006 gelangten 9 Fahrzeuge zur Ablieferung. Interne Rochaden in der Region Ostschweiz führten dazu, dass die Fahrzeuge teilweise relativ früh aus dem Eurobus-Bestand ausschieden – ab 2013 gelangten die ersten Fahrzeuge einerseits ins Fürstentum Liechtenstein und andererseits zur Regie. Die letzten beiden Fahrzeuge wurden 2020 ausrangiert, nachdem sie teilweise noch für Bahnersatze verwendet wurden.

2013 schlug auch die Stunde für die Wagen 2-4, 2001 gelieferte Fahrzeuge der ältesten Citaro-Generation von Postauto mit Euro-II-Motor, Aussenschwingtüren und Stadtfront. Die drei Wagen wurden im Frühjahr ersetzt, den Sommer über als Bahnersatz-Fahrzeuge im Zürcher Weinland verwendet und danach weiterverkauft, wobei ein Fahrzeug kurzfristig als Nummer 15 noch bis 2014 zurück in Eurobus-Dienste gelangte. Generell werden häufig Fahrzeuge von Eurobus Arbon als Bahnersatzbusse eingesetzt, wofür diese nach planmässiger Ausrangierung noch einige Zeit mit einer ansonsten nicht vergebenen internen Nummer im Wagenpark bleiben.