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Giacun Stuppan AG, Flims (Bis Dez. 2021)

Letztes Update: 30. Oktober 2023, 12:18

Das PostAuto-Unternehmen Giacun Stuppan SA aus Flims (Geschäftssitz) mit Garagen in Laax und Schluein betrieb bis zur Übergabe an die Regie (mangels Nachfolger) eine der vielfältigsten Busflotten der Schweiz. Dabei wurden alle Fahrzeuge auf dem Netz des Flims-Laax-Falera-Shuttles eingesetzt, welcher durch PostAuto im Auftrag der lokalen Gemeinden, Bergbahnen und Tourismusorganisationen betrieben wird. Auf die Wintersaison 2018-2019 hin wurden letztmals zwei fabrikneue Fahrzeuge beschafft – in Form von zwei dreitürigen Citaro-K-Midibussen. Während eines der Fahrzeuge meist auf dem Ortsbus Laax mit 3 Linien im Einsatz stand, kam der zweite je nach Frequenz auf unterschiedlichen Kursen der Hauptlinie Falera – Fidaz zum Einsatz. Im Sommer, wenn bis auf wenige Ausnahmen nur die Hauptlinie betrieben wurde, war der Fahrzeugbestand eigentlich deutlich zu gross – die moderneren Midibusse standen aber üblicherweise auch dann im Einsatz. Einige ältere Fahrzeuge aus dem Park wurden dagegen bereits Ende Wintersaison 2021 verkauft.

Im Winter standen auf der Hauptlinie vor allem Standardbusse im Einsatz, die Midibus-Einsätze beschränkten sich auf Verstärkerkurse Flims – Laax oder Laax Post – Bergbahnen sowie auf schwach frequentierte Tage. Als «neuste» Anschaffung dient ein 2006 an die Baselländische Regie in Gelterkinden abgelieferter Citaro-Standardbus, welcher in der Saison 2020/21 hier verbrachte; Bereits in der Saison zuvor war der hier abgebildete, ursprünglich 2003 nach Laufen abgelieferte Citaro mit ähnlicher Geschichte und Hilfsbeklebung im Einsatz - Anfänglich sogar noch mit AG-Nummernschild.

Weitere Standardbusse waren zuletzt je ein älterer Citaro Facelift und Lion’s City. Ersterer wurde 2007 abgeliefert (notabene als einer der ersten Citaro Facelift überhaupt bei PostAuto…

…und letzterer, der Stadt-Bauart A21 entsprechend, ein Jahr zuvor. Da im Sommer praktisch alle Umläufe auch die Bergstrecke nach Bargis bedienen, wurden die dafür etwas gross dimensionierten (aber theoretisch auch einsetzbaren) Standardbusse dann kaum eingesetzt. Sie leisteten aber unter anderem bei kurz- und längerfristigen Bahnersatzbetrieben ihren Dienst. Der MAN-Standardbus wurde bereits Ende Wintersaison 2020/21 ausrangiert, da im Sommer keine Verwendung für den Bus bestand.

Im Jahr 2010 wurden zwei Hess-Bergbusse (genauer gesagt, Scania/Hess K320UB in 10.9-Meter-Ausführung) abgeliefert, welche insbesondere im Sommer auf der Hauptlinie eingesetzt wurden. Im Winter dienten die Fahrzeuge, welche für die Hauptlinie etwas klein (und für Skifahrer mit den engen Gängen und steilen Treppen eher unpraktisch), für die Ortsbuslinien aber eher gross sind, als «Mädchen für alles», beispielsweise für Verstärkerkurse auf der Hautplinie und für Shuttlebusse zu den Parkplätzen.

Ebenfalls ausschliesslich für die Hauptlinie diente dieser auf die Saison 2019/20 angeschaffte Gelenkbus vom Typ MAN NG363/A23. Das Fahrzeug mit Baujahr 2004 stammte vom Berner PU SteinerBus, Ortschwaben, und wurde insbesondere auf den Verstärkungskursen Laax Post – Bergbahnen eingesetzt – wie die Aufnahme von Silvan Pleisch zeigt, kann er aber auch über die steile Strasse nach Falera eingesetzt werden. Bereits in der Saison 2018/19 war ein Fahrzeug derselben Generation hier beheimatet – damals allerdings ein Standardbus ex Regie Hausen am Albis für Einsätze auf der Hauptlinie.

Für die sechs Ortsbuslinien in Flims wurde dagegen eine Midibusflotte mit kleineren Gefässen eingesetzt. Im Jahr 2008 wurden zwei etwas unterschiedliche Midibusse des Typs A76 geliefert – während der längere der beiden Wagen auch auf dem «Langlaufbus» nach Bargis eingesetzt wurde, war der abgebildete kürzere Wagen (mit weniger als 9 Metern Länge) für die schmalen Ortsbuslinien z.B. nach Caglims, Pleuncas und Fischeisch, optimal. Im Sommer kamen die Wagen auch von Laax nach Nagens oder zuletzt auf die Alp Mora zum Einsatz.

Als drittes MAN-Fahrzeug für den Ortsbus stand ein NM283.3/A35 aus 2004 in 3-türiger Ausführung mit 9.7. Metern Länge zur Verfügung. Der Bus wurde insbesondere (aber nicht nur) auf den Linien nach Surpunt/Lieptgas und zum Sportzentrum eingesetzt…

…und war von den Abmessungen her kürzer als der 2006 bereits im Lion’s-City-Design gelieferte zweite A35. Ursprünglich oft auf der Hauptlinie im Einsatz, diente er heute zusammen mit den anderen Midibussen als Reserve und für Verstärkerkurse, er gelangte zuletzt nur an Schwachlast-Tagen und im Sommer auf die Hauptlinie.

Als vierter Midibus für den Ortsbus diente ein Neoplan N4411 – das Fahrzeug hatte hier schon sein drittes Einsatzgebiet, es wurde ursprünglich 2002 an den Busbetreiber Ming, Sils, für Engadinbus-Leistungen geliefert, gelangte später zu PU Demarmels bzw. Reptrans in Salouf für den Ortsbus Savognin und war nun seit 2017 in Flims im Einsatz. Der Bus wurde bereits mitten in der Wintersaison 20/21 verkauft.

Kleinbusse setzte die Giacun Stuppan AG für verschiedene Zwecke ein – nur deren zwei kamen auf den Postautolinien zum Einsatz. Der hier abgebildete Sprinter City 65 diente für die Ortsbuslinie in Falera, in der Zwischensaison konnte er aber auch schon auf der Hauptlinie beobachten werden.

Als Reserve stand ein kleinerer Sprinter City 35 mit Baujahr 2008 zur Verfügung, der im Gegensatz zu seinem grösseren Geschwister eine geringere Stehhöhe und etwas weniger Beinfreiheit aufwies. Bei schwachen Frequenzen wurden die Fahrzeuge übrigens gelegentlich auch auf dem Langlaufbus nach Bargis eingesetzt.

Die Liste der Occasions-Fahrzeuge von PU Stuppan ist lang. Insbesondere die nur an Spitzentagen im Winter benötigten Gelenkbusse werden nie fabrikneu beschafft: Von 2013 bis 2018 stand so ein Citaro-Gelenkbus mit Baujahr 2001 ex Eurobus Arbon im Einsatz…

…welcher auf einen 2007 bis 2013 eingesetzten Gelenkbus vom Typ Mercedes-Benz O405G mit Hess-Karosserie folgte. Der Bus wurde ursprünglich 1990 an den Busbetrieb Olten-Gösgen-Gäu geliefert und verkehrte in der Alpenarena ganz in Weiss…

…während der Vorgänger vom Typ B10M55-GAB, von 2003-2008 eingesetzt, unverkennbar seine Bieler Herkunft präsentierte. Damals war das Bedürfnis, stilreine Postautos einzusetzen, offensichtlich noch nicht gleich gross.

Auch bei diesem fast rekordverdächtig lange eingesetzten Occasionsbus machte man sich anfänglich keine grosse Mühe, seine Herkunft zu verschleiern: Der MAN A21 wurde 2001 an die Neuenburger Verkehrsbetriebe (TN) abgeliefert und stand von 2011 bis 2018 bei Stuppan im Einsatz. Seine Farbgebung verlieh ihm beim Personal auch den Spitznamen Landi-Bus.

Eher ein Resultat einer kurzfristigen Knappheit war der Einsatz dieses Oldtimers: Der Bus wurde 1992, von Anfang an für Sport- und Ortsbuseinsätze, an die Regie abgeliefert und stand bis 2008 in der Lenzerheide als Sportbus im Einsatz. Danach gelangte er für ein Jahr noch auf den Arena-Shuttle nach Flims, bevor er für Schulbus-Einsätze ins Waadtland weiterverkauft wurde. Der O405N war der erste in grösserer Zahl beschaffte Niederflurbus von PostAuto, in dieser dreitürigen Ur-Form ohne tiefgezogene Fensterlinie und mit auf Podesten angeordneten Sitzen war er allerdings ziemlich rar.

Auch im Midibus-Sektor wurde verschiedentlich auf Occasionen zurückgegriffen: So stand von 2010 bis 2015 dieser MAN/Göppel 11.230HOCL, mit Baujahr 1998 aus Bayern angekauft, im Ortsbus Flims und zwischen Flims und Bargis im Einsatz…

…welcher auf einen von 2003 bis 2010 eingesetzten MAN/Ayats 11.190HOCL mit Baujahr 1994 folgte, der im selben Rayon eingesetzt wurde.

Auf dem Ortsbus Laax wurde ein 2000 gebauter Volvo/Hess B6BLE eingesetzt, welcher hier bis 2018 eingesetzt wurde. Der Bus des bei PostAuto ansonsten raren Typs bewährte sich auf der Ortsbuslinie offenbar gut, erhielt aber als Besonderheit trotz der langen Einsatzdauer die auf die Saison 2007/08 eingeführte neue Bemalung in Gelb und Rot nie…

…ebenso wie der bis 2013 auf dem Ortsbus Falera eingesetzte klassische Sprinter 616CDI mit Baujahr 2005. Diese erste Niederflur-Sprinter-Bauart «glänzte» durch ein vergleichsweise hohes Fahrzeuggewicht und eher tiefe Zuverlässigkeit und hielt sich in den ganzjährigen Einsatzgebieten entsprechend nicht allzu lang.

Während langen Jahren leisteten NAW-Fahrzeuge im Linieneinsatz in der Arena gute Dienste. Dieser NAW/Hess BH4N-515-23 mit Baujahr 1993 steht gar heute noch zur Verfügung, wenn er auch aufgrund der Vorgabe, Niedeflur-Fahrzeuge einzusetzen, schon länger nur noch als Notreserve dient. Das Fahrzeug präsentiert sich hier noch im früheren, bis 2007 «gültigen» Arena-Shuttle-Design, als die Busse noch regelmässig im durchgehenden Verkehr auf der Hauptlinie standen. Am Ende wurden die Busse vor allem noch auf Verstärkerkursen oder nach Bargis eingesetzt – bei sehr hohem Verkehrsaufkommen ist dies auch heute noch vereinzelt möglich.

Ein Jahr älter war dieser 1992 gelieferte BH4-23 mit der klassischen Hess-Front (die Front des neueren Wagens wurde 1993 für die Skibus-Kombi-Version BH4N eingeführt), welcher 2010 eigentlich ersetzt wurde, mit Wechselnummer aber noch bis 2012 einsetzbar blieb. Die Einsätze des Busses waren ebenfalls vor allem auf der Hauptlinie Falera – Laax – Flims – Fidaz und im Verstärkungsverkehr.

Die kleineren BH2-23 von NAW bewährten sich im Gegensatz zu ihren grösseren Geschwistern weniger gut, sie wurden bei PostAuto denn auch deutlich weniger oft eingesetzt. 1989 gelangte eine grössere Serie der Fahrzeuge mit Hess-Carosserie zu den Zugerland-Verkehrsbetrieben, wo sie aber schon bald zu klein waren. Zwei Fahrzeuge gelangten schon 1995 zu PU Niederer, Filzbach, wo sie schliesslich 2002 durch grössere Van-Hool-Midibusse ersetzt und an PU Stuppan für den Ortsbus Flims abgegeben wurden. Die sehr handlichen Fahrzeuge blieben dort für sechs Saisons im Einsatz und wurden schliesslich 2008 durch MAN-Midibusse ersetzt.