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Engeloch (Peter Engeloch AG), Riggisberg

Letztes Update: 31. März 2024, 12:10

Das Reise- und Postautounternehmen Peter Engeloch AG aus Riggisberg gehört mit 16 Fahrzeugen zwar nicht zu den grössten PU der Schweiz, aber doch zu den grösseren Betrieben. Die Flotte ist aufgrund der recht unterschiedlichen Liniencharaktere auch heute noch recht vielfältig und reicht vom 15-Meter-Bus bis zum Kleinbus. Anfangs 2024 beschaffte man – als erster Betrieb der Schweiz – zwei Dreiachser vom Typ Scania CityWide LE NBA in 14.8-Meter-Ausführung. Das Fahrzeug war für weitere PostAuto-Beschaffungen vorgesehen, der Ausstieg von Scania aus dem Komplettbus-Geschäft bedeutet jedoch, dass nach diesen zwei Bussen und zwei baugleichen Wagen für die Regie Chur die Lieferungen an PostAuto bereits wieder beendet sind. Bei Engeloch gelangen die Fahrzeuge insbesondere auf der Linie 340 Wabern – Niedermuhlern zum Einsatz, wo sie während der ganzen Woche einen Umlauf abdecken. Der zweite Bus wird jeweils auf den Linien 320, 321, 611, 612 und 631 eingesetzt, die in Riggisberg und Schwarzenburg untereinander verknüpft sind.

Neuste Fahrzeuge sind aktuell jedoch zwei Iveco Crossway LE in 12-Meter-Ausführung, im März 2024 abgeliefert. Es sind bereits Fahrzeuge Nr. 5 und 6 dieses Typs im Betrieb, nachdem 2015 und 2020 je zwei Fahrzeuge angeschafft wurden. Sie werden auf allen Linien des Betriebes eingesetzt – ausser auf der nur mit Kleinbussen befahrbaren Linie 614 Riedacker – Riffenmatt.

Drei Kleinbusse sind aktuell im Einsatz: Im eigentlichen Linienverkehr sind es ein Sprinter City 45, 2021 neu beschafft…

…und ein zweiter niederflurige Sprinter 519CDI mit Jahrgang 2017, im Gegensatz zum neusten Bus nicht mit Werksausbau, sondern durch VDL angepasst. Beide Fahrzeuge bedienen gemeinsam die Gesamtleistung auf der Linie 614 (Riffenmatt – Riedacker) und einige Kurse auf der Linie 56 Riggisberg – Grundbach.

Der Dritte Kleinbus ist ein privates Reservefahrzeug – zuerst noch ein 4x4-Sprinter aus dem Wallis, jetzt der abgebildete neuere Bus ex Regie Appenzell. Das Fahrzeug wird hauptsächlich im Schülerverkehr eingesetzt, kommt aber auch im Winter am Gurnigel zum Einsatz, wenn wegen starkem Schneefall oder Lawinengefahr Umleitungen gefahren werden müssen.

Im Zuge eines grossen Erneuerungsprogramms wurde der Citaro LE Ü für längere Zeit zum wichtigsten Fahrzeugtyp in der Flotte. Zwischen 2009 und 2013 wurden 7 solche Fahrzeuge abgeliefert, denen 2021 ein bisher einziger Citaro C2 LE folgte. Wie die Crossway kommen sie auf allen Linien des Betriebes zum Einsatz – hier ein Fahrzeug im Freiburgischen Plaffeien, das mit der Linie 323 zweimal pro Tag und Richtung erreicht wird. 2020 bzw. 2021 wurde je ein Wagen in die private Reserve versetzt, und zwei weitere Fahrzeuge wurden Anfangs 2024 ausrangiert – somit haben die Crossway inzwischen den Citaro LE den Rang als Hauptfahrzeuge abgelaufen.

Als Reservefahrzeuge umfasst die Engeloch-Flotte regelmässig auch Occasionsfahrzeuge, welche hier ihre letzten Jahre verbringen. Neueres Beispiel ist dieser Citaro-Standardbus aus 2008, welcher 2018 von der Regie Aeschi übernommen wurde und 2020 wieder verkauft wurde. Die Occasionsfahrzeuge dienen meist als «letzte Reserve», wobei sie auch für die Linie nach Schwarzenbühl gerne eingesetzt werden, welche die Fahrzeuge im Winter stark beansprucht – hier entstand auch diese Aufnahme des Aeschi-Citaros auf Bergfahrt.

Ein weiterer Occasions-Citaro wurde für einmal nicht als Reserve, sondern als vollwertiges Kursfahrzeug übernommen – der 2009 nach Aeschi gelieferte Dreiachser mit 15 Metern Länge, Typ Citaro L, wurde dort 2012 durch einen etwas kleineren Bus ersetzt und verstärkt seither die Engeloch-Flotte insbesondere auf den (meist durchgebundenen) Linien Köniz – Riggisberg – Schwarzenburg – Guggisberg mit ihrem bisweilen hohen Pendler- und Schüleraufkommen. Inzwischen stiessen weitere Citaro-Dreiachser zur Flotte, einerseits als Ersatz für ältere Dreiachser und andererseits durch die Übernahme der Linie 340 von der Regie im Dezember 2022. Von 2022 bis 2023 waren somit 4 solche Fahrzeuge im Einsatz, die beiden ältesten wurden dann Anfangs 2024 durch die Scania LE ersetzt. Die verbliebenen beiden Fahrzeuge dienen als Reserve für die Scania und kommen daneben regelmässig auch für Bahnersatzfahrten zum Einsatz.

2008 und 2010 wurde von Hess je ein 13.5 Meter langer 3-Achser auf Scania-Chassis abgeliefert. Die Fahrzeuge in einer bis damals seltenen Zwischenlänge wurden auch mit Blick auf die Gurnigel-Linie 323 beschafft – diese Berglinie über den Gurnigelpass kann von handelsüblichen Dreiachsern nicht befahren werden, hat aber an Spitzentagen ein hohes Fahrgastaufkommen, das man mit den langen Hess-Fahrzeugen etwas abzufedern versucht (wobei trotzdem gelegentlich mehrere Beiwagen notwendig sind). Die Fahrzeuge sind unter anderem mit zusätzlichen Metallkufen am Heck versehen, um das bei Volllast praktisch unvermeidliche Aufsetzen in einzelnen Kehren karosserieverträglicher zu gestalten. Abgesehen von der Gurnigel-Linie wurden sie auch auf den Linien nach Köniz, Schwarzenburg und ins Gürbetal eingesetzt, bevor sie 2021/2022 altershalber ausrangiert wurden.

Im Jahr 2010 übernahm die Peter Engeloch AG das PU-Geschäft von Willy Heiniger aus Riffenmatt. Dieser bediente bis dahin mit zwei Kleinbussen die Linie Riedacker - Riffenmatt sowie im Sommer den Wanderbus. Der neuere, 2008 gelieferte Sprinter City 35 fuhr bis 2017 auf seiner Stammstrecke und gelangte dabei auch vereinzelt auf den Rundkurs 612 (hier in Schwarzenburg) sowie mittags 1x nach Albligen. Zuletzt diente er als Kleinbus-Reserve für sein Nachfolgefahrzeug und wurde in den Ferien gelegentlich auf der Linie 56 (Riggisberg – Grundbach) eingesetzt, bevor er 2021 ersetzt wurde.

Der ältere, 2001 gelieferte Sprinter (Typ 316CDI 4x4) wurde vor allem für den Wanderbus eingesetzt. Mit der Verlängerung im Sommer 2013 bis zum Gurnigel wurde dieser allerdings auf einen Standardbus umgestellt, seither dient der Wagen als Reserve. Aktuell wird er mangels behindertengerechtem Einstieg vor allem noch im Winter bei starkem Schneefall nach Schwarzenbühl oder Hirschmatt eingesetzt, wenn die niederflurigen Kleinbusse mit ihrer tiefen Carosserie im Schnee Schaden nehmen würden.

Im Jahr 2004 beschaffte PU Engeloch zwei Überlandwagen der Bauart man NÜ313/A20. Die beiden Fahrzeuge kamen auf dem ganzen Liniennetz zum Einsatz. Im Jahr 2009 gelangte ein dritter MAN-Standardbus zur Flotte: Ein zweitüriger MAN NL313/A21 aus 2001, welcher nach der Übernahme der ASKA-Linien ab Spiez zu PostAuto und so zu PU Engeloch gelangte. Das eher unkomfortable Fahrzeug (A21 ist das Stadt-Chassis von MAN) wurde 2013 ersetzt, die beiden Standardwagen mussten 2014 Platz für die zwei Crossways machen.

Ebenfalls aus 2001 stammte dieser MAN-3-Achser der Bauart A26. Der Wagen wurde mit der Ablieferung des Citaro-3-Achsers 2012 in die Reserve versetzt und später ausrangiert. Die Bauart galt als eher unzuverlässig und wurde von Postauto in weniger als 10 Exemplaren eingesetzt, während sich das Konkurrenzprodukt von Setra deutlich besser verkaufte.

Eine Eigenheit der Engeloch-Flotte waren die vier Neoplan N4416-Centroliner. Dieser Fahrzeugtyp war bei Postauto kaum verbreitet, zu PU Engeloch gelangten 1999 und 2001 je zwei der Fahrzeuge. Die Meinungen über die Fahrzeuge sind geteilt, einige bemängelten die schlechte Zuverlässigkeit, während andere von den guten Fahreigenschaften überzeugt waren. Bei PU Engeloch bewährten sich die Busse dem Vernehmen nach gut, wurden aber mit 12 Jahren und sehr vielen Kilometern bis 2013 ausrangiert.

Immer wieder gelangten ausrangierte Fahrzeuge der Regie zu PU Engeloch - nicht zuletzt mit der stetigen Übernahme von Regie-Leistungen z.B. zwischen Köniz und Riggisberg sowie vom früheren Standort Schwarzenburg. Ein Beispiel der jüngeren Geschichte war dieser O405N2, 1996 an die Regie Bern geliefert und von 2009-2010 schliesslich noch in Riggisberg im Einsatz.

Auch von anderen PU gelangten gelegentlich Fahrzeuge als Überbrückung oder für spezielle Linien nach Riggisberg. Von 2008-2009 diente ein NAW/Hess BU5-25 als Reserve, und zwar eines der insgesamt 15 (!) an PU Stutz abgelieferten Fahrzeuge dieses Typs. Der Wagen diente von 1991-2008 im Knonaueramt, bevor er noch ein Jahr seine letzten Kilometer als eiserne Reserve am Längenberg erledigte. Aufgrund des fehlenden Niederflureinstiegs war der Wagen nur selten im Einsatz.

Ein sehr charaktervolles Fahrzeug war dieser 1991 an die Regie Bern gelieferte O405 mit Aufbau von Ramsejer+Jenzer. Das Fahrzeug war bei PU Engeloch als eiserne Reserve nicht unbeliebt und diente in den letzten Wintersaisons insbesondere im (eher ungesunden) Dienst als Sportbus Schwarzenburg - Schwarzenbühl. Das festgeklemmte "g" der Matrixanzeige diente übrigens einem Bus-Enthusiasten später dazu, die Herkunft des in den Osten exportierten und dort wiedergefundenen Wagens zu evaluieren.