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Postautobetriebe AG Unteres Toggenburg (PAUT), Ganterschwil

Letztes Update: 30. Oktober 2023, 8:45

Als Fusionsprodukt aus nicht weniger als 9 PostAuto-Unternehmen entstanden, verfügte die Firma „Postautobetriebe Unteres Toggenburg“ mit Sitz in Lütisburg anfangs über eine sehr vielfältige Flotte. Im Laufe der Zeit hat sich diese stark vereinfacht, wobei 2020 mit Mercedes-Benz wieder ein dritter Hersteller zur zwischenzeitlich nur noch MAN und Solaris umfassenden Flotte gelangte. 2021 und 2022 stiess je ein Citaro C2 LE zur Flotte; die beiden Fahrzeuge sind in der einstigen Regie-Garage Schönengrund stationiert und bedienen von dort aus in erster Linie die Linien 180 und 182 zwischen Brunnadern-Neckertal, Herisau und St. Gallen.

Vier Citaro K in Compact-Hybrid-Ausführung sind ebenfalls Teil der Flotte – ein erster solcher Wagen wurde 2020 geliefert und anfänglich ab Degersheim nach St. Peterzell und auf dem Abendangebot St. Gallen – Herisau – Schönengrund eingesetzt; Ende 2022 folgten drei weitere Fahrzeuge, womit nun auch die Garage Hemberg (2 Fahrzeuge) bestückt werden kann; zudem ist ein Fahrzeug bei Verfügbarkeit zeitweise ab Mühlrüti im Einsatz. In den übrigen Midibus-Aussengaragen können die 2.55 Meter breiten Fahrzeuge hingegen nicht untergebracht werden.

Mit der Ersatzrunde 2018 hatte sich die PAUT-Flotte erstmals auf noch zwei Marken vereinheitlicht. Insgesamt neun Standardbusse vom Typ MAN NÜ323/A20 in Lion’s-City-Ausführung wurden über die Jahre beschafft: sechs zwischen 2016 und 2018 gelieferte (und ein siebtes 2015 gebautes, aber erst 2019 aus Liechtenstein angekauftes) Fahrzeuge im Euro-VI-Design mit Silberbalken (hier SG 284'107, einer der drei neusten Wagen mit gelben Türmarkierungen für Sehbehinderte)…

…und je ein Fahrzeug aus 2009 bzw. 2010 im älteren Euro-V-Layout. Die beiden ersten Fahrzeuge wurden ursrünglich für Degersheim und Ganterschwil geliefert, gelangten aber später zeitweise auch auf die ab Schönengrund bedienten Linien. Heute sind nebst der 2005 «hinzufusionierten» Linie Brunnadern – Herisau – St.Gallen und der Gansterschwiler Stammlinie Bütschwil – Lütisburg insbesondere Einsätze im Korridor Degersheim – Flawil – Uzwil und auf der Appenzeller Schülerlinie 181 Teil des PAUT-Standardbus-Repertoires, wobei die derzeit noch sieben Fahrzeuge – die beiden «alten» A20 ohne Silberbalken wurden 2021 bzw. 2022 ausrangiert – in der Regel ab Ganterschwil und Degersheim eingesetzt werden.

Im Jahr 2005 erhielt PU PAUT für die frisch von der Regie übernommene Garage Schönengrund seine ersten beiden MAN-Standardbusse. Die Fahrzeuge des Typs NÜ313/A20 – noch die Vorgängerversion des allseits bekannten Lion’s City – wurden von Beginn weg stark eingesetzt auf der Linie Brunnadern – St.Gallen und erzielten entsprechend rasch hohe Kilometerstände. Später wurden die Fahrzeuge deshalb zeitweise zum Ausgleich auch auf den weniger strengen Diensten ab Degersheim und Ganterschwil eingesetzt. Die Aufnahme zeigt den noch relativ jungen Wagen – mit der im Raum SG-AR für einige Jahre typischen negativ-Liniennummer – am Bahnhof Herisau. Die Wagen wurden 2017 durch das Nachfolgemodell ersetzt.

Noch etwas älter waren die drei Standardbusse des Typs Citaro Ü, welche 2004 an die Standorte in Lütisburg, Ganterschwil und Degersheim geliefert wurden. Als Mercedes-Pendant zu obigen MAN A20 hatten sie in etwa dieselben Abmessungen und Leistungsdaten und konnten auch frei ausgetauscht werden – so gelangten die Fahrzeug in gewissen Sommersaisons auch in die Garage Schönengrund und auf die dortige Hauptlinie nach St.Gallen. Im Jahr 2016 wurden sie 1:1 durch drei A20 ersetzt und ausrangiert.

Ein relativ kurzes Intermezzo gaben bei PAUT die beiden Standardbusse der Bauart Setra 315NF. Die beiden 1997 erbauten Wagen gelangten über die Fusion mit PU Keller, Degersheim (2003) bzw. als Ergänzung nach einem Angebotsausbau (2008) zu PAUT und wurden 2008 bzw. 2009 durch MAN A20 ersetzt. Die Aufnahme zeigt einen der Wagen ex Regie Engelburg in Bütschwil.

Aufgrund der anspruchsvollen Topographie des Toggenburgs sind Midibusse im PAUT-Fahrzeugpark gut vertreten; auch wenn in den letzten Jahren umlaufbedingt Standardbusse häufiger geworden sind, stellen die Midibusse im PAUT-Park nach wie vor die Mehrheit. Die heutige Flotte stammt mehrheitlich von Solaris; der Hersteller aus Polen konnte 2015/2016 fünf Midibusse der Bauart Urbino 8.9LE als Ersatz für ältere MAN-Midibusse abliefern. Die Busse waren schon an allen PAUT-Standorten (ausser dem reinen Standardbus-Standort Schönengrund) beheimatet; mit Stand Herbst 2020 waren die Busse in Libingen, Mühlrüti (teilweise), Oberhelfenschwil und Ganterschwil garagiert.

Zum PAUT-Park gehört auch dieser Urbino 8.6; abgesehen von seiner zwischenzeitlich entfernten spezifischen Beklebung für den Ortsbus Flawil ist er von seinen LE-Schwesterfahrzeugen durch den Dachaufbau am Heck (für die beim Vollniederflurer nicht unter dem Boden zu «versteckenden» Bauteile) zu unterscheiden. Das Fahrzeug wurde im Frühling 2014 mit etwas Verspätung geliefert und wurde im Dezember 2018 mit der Neukonzeption des Busangebotes in Flawil überflüssig; er diente danach einige Zeit als Reserve und ist nun in Krinau stationiert. Ein baugleiches Fahrzeug wurde Ende 2017 von PU Rechsteiner, Urnäsch, zusammen mit dessen Abendlinie St.Gallen – Herisau übernommen; die Linie wurde jedoch nach einem Jahr in der damaligen Form aufgehoben und der Bus weiterverkauft.

Von MAN standen bis zu vier Midibusse der Bauart 14.290HOCL/A66 in 9.7-Meter-Ausführung zur Verfügung. Drei der Fahrzeuge wurden 2012 abgeliefert, ein viertes mit Baujahr 2011 im Dezember 2018 von der Regie Kreuzlingen übernommen. Die Fahrzeuge wurden wie auch die Solarisse fleissig getauscht; zuletzt standen sie hauptsächlich ab Hemberg und Ganterschwil im Einsatz, sie waren aber auch schon in Oberhelfenschwil, Krinau und Degersheim beheimatet; hier eine Aufnahme von SG 47'120 in Lichtensteig, der Bus ersetzte ursprünglich einen kleineren Iveco in Krinau. Als letzter der vier Midis ist der Bus aktuell (Januar 2022) noch vorhanden – er hat allerdings ein neues Nummernschild erhalten und dient als Reservewagen im bündnerischen Laax – für die (voraussichtlich) nur wenigen Einsatzwochen hat sich ein Halterwechsel nicht mehr gelohnt; der Bus soll nach Ende Wintersaison 22/23 ausrangiert werden. Die übrigen drei Fahrzeuge wurden 2022 ausrangiert.

Zwei MAN A35 wurden 2006 für die Garage in Hemberg beschafft, um die dortigen älteren (bzw. zu grossen) Volvos des 2005 «einfusionierten» PU Nef, Hemberg, zu ersetzen. Der Fahrzeugtyp hat sich mehr schlecht als recht bewährt und die Erwartungen der PostAuto-Beschaffungsorgane nicht erfüllt. Mit nur 10 Betriebsjahren wurden die beiden Fahrzeuge 2016 ersetzt, nachdem einer der beiden Wagen zeitweise auch in Mühlrüti stationiert war.

Etwas besser bewährt haben sich hingegen die älteren MAN-Midibusse des Typs NM223/A76, welche 2003 bzw. 2004 für die Standorte in Oberhelfenschwil, Libingen und Mühlrüti beschafft wurden. Die wendigen Vehikel gelangten später auch an andere Standorte in Ganterschwil und Hemberg und so fast auf das gesamte PAUT-Liniennetz. Sie wurden 2015 durch Solaris-Midibusse ersetzt, wobei ein Fahrzeug noch zum KTU Wespe, St.Gallenkappel für den dortigen «Ortsbus» gelangte.

Als einziger PU-Betrieb im Kanton St.Gallen betrieb PAUT während einigen Jahren Midibusse vom Typ Cacciamali Thesi. Die Wagen waren zwar von der Grösse her ideal, bewährten sich aber technisch absolut nicht. Steigende Passagierzahlen wegen neuen Linienverknüpfen trugen aber auch ihren Teil dazu bei, dass dieser 2008 nach Degersheim gelieferte Wagen…

…und sein 2006 nach Krinau geliefertes Schwesterfahrzeug einer älteren Ausführung bereits 2012 das Toggenburg wieder verlassen mussten. Die beiden Busse dürften ihre zweite Lebenshälfte irgendwo in den Alpen als Schulbusse verbringen.

Das Zeitalter der «echten» Kleinbusse bei PAUT ist seit Dezember 2018 Vergangenheit. Jahrelang fuhren sie das Abendangebot zwischen Bütschwil, Mühlrüti und Libingen, daneben von Sommer 2003 (Übernahme PU Grob, Rindal) bis zur Angebotsumgestaltung im Dezember 2007 die Linie Flawil – Rindal. Ein letzter Sprinter-Kleinbus der Bauart 516CDI-NF mit VDL-Ausstattung wurde 2011 beschafft, diente aber ab Ende 2013 nur noch als Reserve. Linieneinsätze waren hauptsächlich noch ab Dietfurt zu beobachten. Als im Dezember 2018 mit dem Urbino 8.6 ex Ortsbus Flawil ein vielseitiger einsetzbares Reservefahrzeug frei wurde, wurde der Sprinter verkauft. Foto: Julian Ryf.

Sein Vorgänger war dieser überlange Sprinter 313CDI; das Fahrzeug ersetzte einen kleineren Fiat Ducato und war jeweils ab Ganterschwil im Einsatz auf der Rindaler Linie und auf Abendkursen. 2013 wurde der Bus ausrangiert.