Letztes Update: 30. Oktober 2023, 20:31
Der PU-Betrieb Schwizer, ursprünglich als Ein-Mann-Betrieb in Untereggen gegründet, inzwischen in Goldach beheimatet und seit 2022 Teil der Eurobus-Gruppe, betreibt heute eine stattliche Flotte von 13 Fahrzeugen von derzeit immerhin vier verschiedenen Herstellern. Neustes Fahrzeug in der Flotte ist ein 2020 gelieferter Citaro-K-Midibus; der einzige Midibus der Flotte ist als «Mädchen für alles» unterwegs und machte bisher relativ wenige Kilometer. Seit der Neuordnung der Linien Ende 2022 ist er vor allem in der Nebenverkehrszeit auf der Linie 254 Rorschach – Goldach im Einsatz.
Im Frühling 2018 erhielt die Firma drei neue Doppelstockfahrzeuge des Typs Alexander-Dennis Enviro 500MMC – die Festland-Version einer ursprünglich für den Britischen Stadtverkehr entwickelten Fahrzeugfamilie. Die eigens für die PostAuto-Region Ostschweiz adaptierten Fahrzeuge werden seit 2017 tranchenweise an verschiedene Ostschweizer Standorte geliefert, wobei Schwizer der einzige PU unter den Betreibern ist. Die Fahrzeuge wurden hier vor allem auf den Eilkursen zwischen St.Gallen, Rorschach und Rorschacherberg, aber auch auf stark Frequentierten Kursen der Stammlinie 242 St.Gallen – Rorschach – Rheineck eingesetzt – seit Ende 2022 sind sie praktisch ausschliesslich in der Hauptverkehrszeit auf der Linie 254 zu sehen, die dann zur Kantonsschule St. Gallen verlängert wird.
Mit der vorherigen Beschaffung hat man ebenfalls Neuland betreten: Bisher hat PostAuto zwar bereits eine grössere Anzahl Hybridbusse beschafft, dabei handelte es sich jedoch stets um vollniederflurige Volvo-Fahrzeuge. Für PU Schwizer wurden hingegen 2017 drei Scania K320UB «Citywide LE Hybrid» beschafft, Low-Entry-Fahrzeuge mit (auch das für die Schweiz ein Novum) 3 Türen. Die Fahrzeuge gelangen auf alle Linien des Betriebes, sowie bis Ende 2022 regelmässig auch auf den morgendlichen Ausflug auf die eigentlich zu anderen Betreibern gehörenden Linien 180 und 182 bis ins Neckertal.
Um die Zeit bis zur Lieferung der neuen zu Hybride überbrücken, wurde von 2015 bis 2017 ein zusätzlicher Volvo 8700LE eingesetzt, welcher zuvor bei der benachbarten Regie in Heiden überflüssig geworden war. Das Fahrzeug wurde grundsätzlich als Reserve verwendet und gelangte so auf alle Linien – hier im Einsatz auf der Stammlinie 242.
Die Mehrheit der Kurse auf der Stammlinie 242 wird heute mit vier dreitürigen MAN A36 bedient; mit ihrer Länge von 13.75 Metern sind sie die längsten Fahrzeuge im Betrieb. Drei Wagen wurden 2015 neu beschafft – ein viertes Fahrzeug wurde Ende Jahr von der Regie Engelburg übernommen. Jener Bus war als Doppelstock-Ersatz für die Linien Engelburg – St.Gallen – Heiden gedacht, hatte sich aber in diesem Einsatzgebiet nicht bewährt und wurde deshalb an den benachhbarten PU abgegeben. 2019 wurde ein fünftes Fahrzeug derselben Bauart nachbeschafft – mit der Neuordnung der Linien wurde einer der älteren Busse an PU Niederer, Filzbach, abgegeben.
Die Wagen unterscheiden sich nicht nur durch die Länge, sondern auch durch die neue Abgasnorm Euro VI von den älteren Fahrzeugen – zum Beispiel von den beiden 2011 beschafften Lion’s-City-Standardwagen vom Typ NÜ323/A20, inzwischen die einzigen klassischen Diesel-Standardbusse und generell die ältesten Fahrzeuge der Flotte.
Eine Spezialbauart erhielt PU Schwizer im Jahr 2006, als zwei Midibusse vom Typ MAN A47 beschafft wurden – Fahrzeuge dieses normal breiten, aber verkürzten Typs waren schweizweit bei keinem anderen PU im Einsatz, erst 2011 kam ein drittes Fahrzeug der Bauart zur Ablieferung an den damaligen Transportpartner Fröhlich in Zürich. Die beiden Allrounder wurden, seit der Abschaffung der Linie 244 Rorschach – Arbon, vor allem auf schwach frequentierten Kursen der Linie 242, aber auch auf gewissen Eilkursen eingesetzt. Sie wurden 2019 bzw. 2020 ersetzt.
Bereits vor dem Lion’s-City-Programm beschaffte PU Schwizer Fahrzeuge von MAN; insgesamt 6 Stück der Bauart A20 gelangten 2002 bzw. 2004 zur Flotte. Die neueren drei Fahrzeuge (und der 2003 gebaute und 2007 von PU Schett übernommene A21) waren an der zweiflügligen Innenschwenktür vorne zu erkennen…
…während die drei Wagen aus 2002 der damals noch von Postauto beschafften ersten Version mit einflügliger Aussenschwingtür entsprachen. Anfang 2015 wurden diese drei Fahrzeuge durch MAN A36 ersetzt und ausrangiert, die drei neueren Wagen folgten 2017. Ein siebter «alter» MAN stand von 2008 bis 2013 in Form eines A21 im Einsatz, dieser Wurde als Occasion von PU Schett, Sargans, angekauft.
Im Jahr 2005 wurden drei Neoplan N4426/3 beschafft, zusammen mit baugleichen Fahrzeugen für weitere Betriebe in der Ostschweiz. Sie ermöglichten eine deutlich höhere Kapazität auf den stärkstfrequentierten Kursen und kamen insbesondere auf den Eilkursen zum Einsatz, aber auch auf den anderen Linien des Betriebes. 2018 wurden sie durch die drei Enviro 500 ersetzt, ein Fahrzeug ist allerdings als Reservefahrzeug mit neuem Nummerbschild noch im Einsatz.
Zusammen mit der Postauto-Regie erhielt auch PU Schwizer schon früh, nämlich 1997, drei Niederflurbusse vom Typ Setra 315NF. Als erste Niederflurer im Park sorgten sie für eine nachhaltige Flottenmodernisierung und wurden anfänglich sehr oft eingesetzt. Bereits 2008 wurde deshalb der erste Wagen (ersetzt durch eine MAN-Occasion) an PU Schmidt weitergegeben. Die beiden übrigen Fahrzeuge blieben noch bis 2011 im Einsatz und wurden danach durch zwei MAN A20 ersetzt.
Gar während gut 30 Jahren (1978-2008) stand dieser Saurer/Tüscher RH525-23 im Einsatz. In seiner verkürzten und 2.30 Meter breiten Ausführung für die damals noch sehr schmale Strasse nach Untereggen optimal, war der Wagen in seinen letzten Jahren zunehmend Exot am von Niederflur- und Doppelstockbussen beherrschten Bahnhofplatz St.Gallen. Trotzdem wurde er bis zuletzt gelegentlich als Eilkurs eingesetzt, sehr zur Freude der Fahrgäste (und wohl auch des Chauffeurs), welche den gegenüber Niederflurbussen unschlagbaren Sitzkomfort geniessen durften...