Letztes Update: 14. September 2024, 21:43
In Messen im Solothurnischen Bezirk Bucheggberg ist der Sitz des PU Steiner, Messen. Der einst grosse PU-Betrieb mit über 20 Fahrzeugen wurde durch die Vergabe eines Grossteils der betriebenen Linien an den Regionalverkehr Bern-Solothurn stark dezimiert und umfasst heute noch 10 Fahrzeuge für den Linienverkehr (wobei für das reine Linienangebot deren drei ausreichen würden – der Rest dient für Zusatz- und Schülerkurse). Ende 2023 fand eine grössere Ersatzbeschaffung statt, wobei die vier Standardbusse erstmals in der Geschichte des Betriebs Citaros sind. Das starke Schüleraufkommen auf den Linienkursen mit dem Wunsch, diesen möglichst viele gurtgesicherte Sitzplätze zu bieten, war Grund für die Beschaffung als Low-Entry-Fahrzeuge, für das Deutschschweizer Mittelland eine klare Ausnahme.
…während weitere fünf Fahrzeuge bereits 2010 und 2011 beschafft wurden, vor allem um den stark gestiegenen Fahrzeugbedarf aufgrund der damaligen Schulfusion zu decken. Während ein Fahrzeug 2013 mit der Übergabe diverser Linien zum RBS überflüssig und verkauft wurde, blieben die anderen vier Fahrzeuge bis 2023 im Einsatz. Danach mussten deren zwei im Rahmen der Citaro-Beschaffung «über die Klippe springen», zwei weitere sind vor allem in den Hautpverkehrszeiten weiterhin im Einsatz.
Zuvor waren fünf MAN-Autobusse der Bauart NÜ323 / A20 als Hauptteil der Flotte zu nennen, sie führten abseits der Spitzen praktisch den gesamten Linienverkehr im Gebiet. Das neuste Fahrzeug wurde 2014 beschafft und trägt bereits den «Silberbalken» an der Front…
Für Spitzenkurse wurden 2011, ebenfalls im Zuge der Schul-Reorganisation, drei 13.75 Meter lange Dreiachser der Bauart Scania/Hess K320UB 6x2 beschafft – die letzten in einer langen Reihe von quasi lokal karossierten Bussen für den Betrieb. Die Sonderlänge ergibt sich aus einem Kompromiss aus dem Platz in der Garage, der besseren Manövrierbarkeit gegenüber «echten» 15-Meter-Bussen und dem für die Schüler mindestens benötigten Platz. Ein Ersatz der Fahrzeuge durch Gelenkbusse per 2024 wurde diskutiert, aber nicht umgesetzt.
Für die Spitzenkurse im Schülerverkehr kamen zeitweise auch ältere Fahrzeuge zum Einsatz, welche als Occasion angekauft wurden, fahren diese doch nur an Schultagen und legen dann auch nur wenige Kilometer zurück. Ab 2018 standen zwei Solaris Urbino 12 zur Verfügung; beide Fahrzeuge entsprechen der zweiten Generation dieser Fahrzeuge und wurden 2005 geliefert. Ein dreitüriges Fahrzeug wurde von der Regie Laupen BE (Ex PU Klopfstein) angekauft und stand noch bis Ende 2023 als Reserve im Einsatz, während das Schwesterfahrzeug nur zwei Türen aufweist und von der Regie Interlaken in den Bucheggberg kam – seine Schwesterfahrzeuge wurden dort nach wenigen Jahren auf Garantie durch Neuwagen ersetzt. Jenes zweite Fahrzeug hielt sich auch am Bucheggberg nicht lange und wurde 2020 definitiv ausrangiert.
Als Ersatz kam wiederum ein Exot zum Zug – ein Citaro LE Ü, welcher 2008 an den Aargauer PU Küng, Beinwil, geliefert wurde nach dessen Betriebsaufgabe als Reserve bis 2020 bei PU Kuhn, Merenschwand, überlebte. Das Fahrzeug im A-Welle-Design bietet im Gegensatz zum zweitürigen Solaris etwas mehr Sitzplätze und – vor allem – Sitzgurten, was von den Elternverbänden im Schülerverkehr stets gefordert wird. Aufgrund des nicht ganz passenden Designs gelangt es darüber hinaus aber nur selten in den Linienverkehr. Ende 2023 wurde auch dieser Wagen ausrangiert und durch einen fabrikneuen Citaro LE ersetzt.
Bis zum Sommer 2022 wurden zusätzlich diverse Fahrzeuge im Schülerverkehr eingesetzt. 2016 gewann PostAuto mit PU Steiner, Messen, den Schülerverkehr des Schulverbands Rapperswil BE, wofür ursprünglich vier Fahrzeuge beschafft und später um ein fünftes ergänzt wurden. Dieser «Nachzügler» war ein Renault Master dCi145, 2018 beschafft.
Davor wurden 2016 ein ein Iveco/Rosero 70C17 «First»…
…und drei kleinere Sprinter 516CDI geliefert. Alle vier Fahrzeuge sind ausschliesslich im Schülerverkehr einsetzbar und entsprechend mit Kindersitzen mit Gurten ausgerüstet. Seit Sommer 2022 fahren sie zwar noch für die Firma Steiner auf denselben Umläufen, der Vertrag lautet jetzt aber direkt auf Steiner, weshalb die PostAuto-Anschriften an den Fahrzeugen entfernt und die Busse aus dem PostAuto-Bestand gelöscht wurden.
Ein vierter Sprinter, ein älterer 316CDI, wurde im Schülerverkehr zwischen Messen und Brunnenthal eingesetzt. Das Fahrzeug wurde bereits 2013 von der Regie in Aeschi bei Spiez übernommen, welche ihrerseits das Fahrzeug 2008 vom Autobetrieb Spiez-Krattigen-Aeschi (ASKA) übernommen hatte. Der Grossteil der Schüler auf dieser Relation wird heute von Linienbussen befördert – für den verbliebenen Kurs am Mittag reichte auch dieses ältere Fahrzeug aus. Im Jahr 2021 musste es schliesslich ersetzt werden – dank Synergien mit dem benachbartem Rapperswiler Schulbus fährt seither ein Fahrzeug aus jenem Bestand auch diesen übrigen Schülerkurs.
Kurz vor den weiter oben gezeigten Dreiachsern wurden drei kurze K280UB in 10.9-Meter-Ausführung (2010) für weniger stark frequentierte Kurse wie im Bild zwischen Messen und Jegenstorf beschafft. Diese drei Busse wurden mit dem Linienwechsel überflüssig und ins Berner Oberland an PU AVG, Meiringen, weitergegeben, wo sie dann trotz eher schwacher Motorisierung auch auf Bergstrecken eingesetzt wurden. Inzwischen wurden die Busse auch dort ersetzt und waren in den letzten Jahren noch an verschiedenen Orten in der Schweiz, etwa als Bahnersatzbus auf den Zürcher Uetliberg, zu sehen.
Trotz der meist schwachen Frequenzen in der Region waren Kleinbusse im Wagenpark selten, da für die auf allen Linien vorkommenden Spitzenlasten im Schülerverkehr zahlreiche grössere Wagen nötig waren. Mit Schild SO 20‘182 wurde 2011 ein Sprinter 516CDI-NF (mit VDL-Kusters-Aufbau) beschafft…
…der wie sein Vorgänger vom Typ 416CDI-NF, 2004 geliefert, hauptsächlich auf den Linien 881 und 884 ab Bätterkinden (sowie auf der Linie 883 Messen – Bätterkinden für die Zu-/Abfuhr) eingesetzt wurde. Der neuere 2011er-Wagen ging Ende 2013 ins Berner Oberland, um dort auf Berglinien einen gewissen Niederflur-Grundanteil anbieten zu können.
Schon 2004/2005 beschaffte Steiner bei MAN, damals allerdings noch Fahrzeuge im älteren Layout. Drei Fahrzeuge wurden geliefert, welche im Dezember 2013 alle verkauft wurden; sie waren insbesondere auf der Hauptlinie 898 ein gewohntes Bild, kamen aber gerade in Spitzenzeiten auch auf die weiteren Steiner-Linien.
Im Dezember 2008 gab es im Berner Oberland einen Linienwechsel, als PostAuto mehrere Linien der ASKA aus Aeschi übernehmen konnte. Die Fahrzeuge wurden teilweise ebenfalls übernommen und im PostAuto-Design an PU weitergegeben – so gelangte 2009 auch ein A21 zu Steiner, Messen. Ende 2013 wurde der Bus ebenfalls ausrangiert, heute trägt ein Scania/Hess-Dreiachser sein Nummernschild SO 20‘143.
Hess konnte schon um die Jahrtausendwende eine grössere Serie Niederflurpostautos ausliefern, damals noch auf Volvo-Chassis. Insgesamt sieben Fahrzeuge gelangten zu PU Steiner, darunter im Jahr 2000 vier Volvo/Hess B7L; da bei diesen neuren NF-Fahrzeugen der Motor stehend auf der türlosen Seite eingebaut ist, sind bei den 3-türigen Fahrzeugen alle Einstiege vollniederflurig. Alle vier Fahrzeuge überlebten den Verlust der Berner Postautolinien Ende 2013, eines der Fahrzeuge wurde aber kurz darauf ersetzt. Die übrigen drei Busse blieben noch bis 2018 als Reserve im Einsatz!
Bei den beiden älteren B10L, 1997/1998 in den „Buechibärg“ geliefert, ist hingegen ein liegender Heckmotor eingebaut, der von aussen aufgrund seiner Lüftungsgitter auch zu erkennen ist. Die B10L wurden 2011 durch die Scania/Hess-Dreiachser ersetzt.
Auch der Gelenkbus, 1998 für die Linie 8/898 beschafft, wurde 2010 ersetzt; hier reichte offensichtlich ein Standardbus aus für den Ersatz, was wohl auch mit den damals geänderten Schulkreisen zusammenhängt. Das Fahrzeug wurde kaum je auf anderen Linien eingesetzt, wobei seit dem Wechsel der Linie 898 zum RBS keine Gelenkbusse (und noch nicht einmal mehr Dreiachser) eingesetzt werden.
Ein Einzelgänger bei PU Steiner war dieser 1998 abgelieferte MAN-Midibus vom Typ 13.200HOCL, welcher von der Schweizerischen Carosserie Lauber in Nyon karossiert wurde. Das Fahrzeug wurde in der Regel ab Messen eingesetzt und gelangte insbesondere regelmässig nach Jegenstorf und Bätterkinden; Ende 2011 wurde der Wagen ersetzt, da mit den 2010 gelieferten Hess-Midibussen diese Grössenklasse gut abgedeckt war.
Um 1990 wurden an PU Steiner diverse hochflurige Volvo/Hess B10M abgeliefert; die formschönen Fahrzeuge wurden lange und intensiv eingesetzt, und erst im Sommer 2010 wurde das letzte Fahrzeug mit Jahrgang 1991 19-jährig ausrangiert. Wie zuvor auch schon seine Geschwister hatte der Bus die Grenze von 1 Million Kilometer locker geknackt und die entsprechende Ehrung auf der Fahrzeugfront erhalten. Die Fahrzeuge wurden zuletzt vor allem noch auf den Nebenlinien nach Lyss und Lohn-Lüterkofen eingesetzt.