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TPC SA, Aigle (Bis Dez. 2021)

Letztes Update: 30. Oktober 2023, 12:43

Die Transports Publics du Chablais (TPC), gegründet 1999 aus vier zuvor eigenständigen Schmalspurbahnen, waren mit ihrer Automobilabteilung der grösste PU in der Grenzregion zwischen Waadt und Wallis, bevor auf Druck des Kantons Waadt die Mehrheit des Netzes an die TPC in Eigenregie übergeben wurde (und einige übrige Linien mit VS-Beteiligung an andere PU und die Regie übergingen). Mit gut zwei Dutzend Postautos betrieben die TPC im Jahr 2021 13 Postautolinien, von der Tallinie bis zur schmalen Bergstrecke. Der Fahrzeugpark wurde in den letzten Jahren stetig modernisiert, wobei der grösste Teil stets aus Klein- und Midibussen besteht. Ende 2018 wurden zwei Sprinter 519CDI 4x4 beschafft, welche auf den Strecken Le Sépey – La Forclaz und Ollon – Plambuit (sowie am Wochenende auch auf weiteren schwach frequentierten Kursen in der Region) zum Einsatz kamen. Die Aufnahme entstand in Panex; Die Busse sind seit Ende 2021 direkt für die TPC im Einsatz und werden ergrünen.

Drei Midibusse vom Typ Solaris 8.9LE fuhren auf den Linien von Aigle nach Corbeyrier sowie ab Bex nach Fenalet und Les Plans-sur-Bex, wobei auf letzeren beiden Linien bis vor kurzem aufgrund der Schülerzahlen noch grössere Fahrzeuge notwendig waren. Die beiden neusten Fahrzeuge, wie der hier abgebildete Kurswagen der Linie Aigle – Corbeyrier, tragen bereits die seit 2017 angewendeten gelben Türmarkierungen für Sehbehinderte. Auch diese Fahrzeuge werden nun zu grünen TPC-Bussen.

Auf den etwas stärker frequentierten Linien kamen 10.8 Meter lange und 2.5 Meter breite Fahrzeuge des Typs Citaro K zum Einsatz. Der erste C2 wurde 2015 abgeliefert für die Linie Le Sépey – Col-des-Mosses, gefolgt von zwei Fahrzeugen im Jahr 2018 für die Linien ab St-Maurice nach Lavey und Vérossaz. Ein viertes Fahrzeug wurde für die Verstärkung des Ortsbusses Monthey im Jahr 2016 geliefert – es wurde mit Einführung des MobiChablais-Stadtbuskonzeptes im Dezember 2018 überflüssig und an die Regie Sion weitergegeben. Zwei von drei Bussen bleiben bei den TPC und werden gelegentlich «ergrünen»; ein drittes geht für die Linien ab St-Maurice zur Regie.

Bereits 2011 wurden für die erstmalige Einführung des Ortsbusses Monthey-Collombey-Muraz zwei Citaro C2 beschafft, allerdings in der damals aktuellen Facelift-Ausführung. Mit Einführung des MobiChablais-Konzeptes wurde einer der beiden Wagen überflüssig – der zweite blieb in weiss noch im Einsatz als Reserve auf der Linie 120 Monthey – Villeneuve. Das Bild zeigt Stadtbusse beider Citaro-Generationen am Bahnhof Monthey CFF. Obschon mit der weissen Farbe an sich gut zur Umlackierung/-Folierung geeignet, bleibt der Citaro K weiterhin ein Postauto.

Die Marke Iveco wurde nur vorübergehend bei den TPC beschafft – zuletzt im Jahr 2014 mit einem 70C17-Kleinbus mit Rosero-First-Carosserie. Das Fahrzeug wurde für den Einsatz um Bex beschafft und ab dort nach Fenalet und Monthey eingesetzt. Mit der Umwandlung der Linie Bex-Monthey zu einer TPC-KTU-Linie und der Ablieferung eines zweiten Solaris nach Bex wurde der Bus 2018 überflüssig und verschwand aus dem Postautodienst.

Zwei grössere Crossway-Hochflurwagen in 10.6-Meter-Ausführung wurden 2009 bzw. 2011 für die Linien ab Bex nach Les Plans und Fenalet abgeliefert. Die starke Abwanderung mit damit zusammenhängenden Abnahme der Schülerzahlen aus den Dörfern führte dazu, dass die Busse inzwischen durch kleinere Fahrzeuge ersetzt wurden – ein Wagen diente später als Schulbus in Port-Valais, der zweite als Stammfahrzeug auf der Linie Aigle – Vionnaz – Torgon. Letzterer wird auch weiterhin, nun in PostAuto-Eigenregie, auf seiner neuen Stammlinie eingesetzt, während ersterer ergrünen wird.

Ein dritter Wagen, allerdings in 12-Meter-Ausführung und mit Niederflureinstieg (Crossway LE) diente seit 2014 als Stammfahrzeug auf der Linie Le Sépey – Leysin. Der Bus geht als einer von vier Bussen zum PU VSA-MOB, Monthey, welcher die TPC-Leistungen der Linie 120 komplett übernimmt und bereits bisher einen Teil der Leistungen auf dieser Linie fuhr.

Für die Tallinie Aigle – Vionnaz – St-Gingolph wurden 2012 zwei fabrikneue Hybridbusse der Bauart Volvo 7700H abgeliefert. Die Fahrzeuge deckten grundsätzlich (bis auf ein Kurspaar des PU VSA-MOB) die ganze Linie ab und bewähren sich trotz der langen Überlandstrecken im „Tonkin“ genannten äussersten Zipfel des Wallis gut, wobei über die Treibstoffeinsparungen auf der für Hybride eher unüblichen Streckentopologie nichts spezifisches bekannt ist. Im Dezember 2018 wurde die bisherige Stammlinie der Busse aufgehoben und durch eine neue Strecke Monthey – Vouvry – Villeneuve ersetzt; die beiden Hybridbusse wurden nun nebst anderen Standardbussen (insbesondere auch jenen der benachbarten PU VSA-MOB SA, Monthey) auf dieser Linie beschäftigt und bleiben unter dem PU VSA-MOB, Monthey, auch weiterhin dort im Einsatz.

Ebenfalls auf jener Linie eingesetzt wurde der einzige Standardbus der Bauart MAN NL323/A21 in 2-türiger Ausführung. Das Fahrzeug wurde 2011 für die Linie St-Maurice – Lavey geliefert und kam bis 2018 in der Regel auch Dort zum Einsatz; inzwischen wurde er dort durch einen kleineren und universell einsetzbaren Citaro K ersetzt. Auch dieser Bus gelangte Ende 2021 zu VSA-MOB.

Ebenfalls in St-Maurice im Einsatz war und bleibt der als Occasion bei PU TPC gelandete VD 364'705, ein MAN 14.290HOCL/A66-Midibus. Das Fahrzeug wurde 2011 als Stammfahrzeug für die Linie St-Maurice – Mex an PU Evasion St-Maurice SA abgeliefert und gelangte 2014 zur TPC, als die Linie übernommen wurde.

Dessen Vorgängerfahrzeug, ein NM283.3/A35, gelangte 2011 ebenfalls zur TPC, damals hauptsächlich für die Linie Bex – Monthey und später auf dem Ortsbus Monthey, wo es 2016 durch einen Citaro K ersetzt wurde. Der Wagen diente nur von 2006 bis 2011 für die Linie nach Mex, da er sich als für die steile Bergstrecke als ungenügend motorisiert bzw. übersetzt erwies; dieses Problem trat auch bei seinen Schwesterfahrzeugen vor allem im Jura zutage, weshalb die A35-Fahrzeuge nach 10 Jahren fast vollständig aus dem Linieneinsatz verschwunden waren. Trotzden gelangte 2019 nochmals ein Fahrzeug der Bauart als Occasion aus dem Jura zur TPC, wo es Ende 2021 ausrangiert wurde.

Deutlich besser hatte sich die vorherige MAN-Generation bewährt, die ab 2004 beschaften NM223/A76. Die drei Fahrzeuge dienten auf verschiedenen Linien ab St-Maurice, Aigle und Sépey als Stammfahrzeug und danach noch als Reserve; der letzte solche Wagen wurde 2018 ausrangiert.

Fahrzeuge von Volvo waren bei TPC im Gegensatz zu den MAN-Bussen relativ spärlich vertreten: Im Jahr 2006 wurde ein 10.8 Meter langer Midibus vom Typ 8700 abgeliefert, der als Stammkurswagen für die Linie Aigle – Vionnaz – Torgon bestimmt war. Obschon 2017 dort durch einen Iveco ersetzt, stand der Bus weiterhin im Einsatz, zuletzt als Reserve und Schulbus. 2019 wurde er ersetzt.

Sein kurz darauf, 2008, für die Linie Sepey – Leysin angekauftes Schwesterfahrzeug in 12 Meter langer LE-Ausführung wurde hingegen bereits 2014 ersetzt. Der Bus wurde allerdings bereits 2002 an PU Buchard, Leytron geliefert und dort durch die Umstellung der Stammlinie auf Gelenkbusse überflüssig.

Ohnehin sind Occasionsfahrzeuge bei den TPC (auch im weiter bestehenden KTU-Bereich) ein relativ häufiges Phänomen. Auch dieser Setra 315NF gelangte mit Baujahr 1997 gelangte 2006 – als erster niederfluriger Standardbus – zu PU TPC, nach 9 Betriebsjahren bei der Regie und beim PU Anthamatten im Saastal. Das Fahrzeug diente während fünf Jahren als Kurswagen zwischen St-Maurice und Lavey.

Oftmals dienen die Occasionsfahrzeuge hingegen nur als Reserve, so wie dieser von 2012-2015 eingesetzte Neoplan N4411. Das Fahrzeug ist noch nicht einmal ein originales Postauto, er wurde 2003 an den Berner Busbetreiber Dysli abgeliefert und gelangte 2012 mit einem baugleichen Schwesterfahrzeug zu CarPostal Valais – der zweite Wagen diente als Skibus im Val-d’Anniviers.

Selbst ein Baselländer O405 war einige Jahre in Chablais zu Gast, unter anderem als Reservewagen auf der Linie Le Sépey – Leysin. Die genaueren Stationen der Fahrzeuges sind nicht bekannt.

Auch im Kleinbusbereich halfen gelegentlich Occasionen aus: Dieser Sprinter City 35 wurde als einer von zwei Wagen 2007 an die Walliser Regie geliefert und von dieser auf verschiedenen eigenen und PU-Netzen eingesetzt. 2018 gelangte der Wagen definitiv zu TPC, wo er als Kleinbus-Reserve eingesetzt wurde. Im Bild ist er im Einsatz auf der Linie Bex – Fenalet, noch als Regiewagen. Trotz seines relativ hohen Alters gelangt der Bus Ende 2021 zur TPC-Regie und wird grün.

Ein Iveco Daily 50C15 blieb von 2013 bis ca. 2018 bei den TPC im Einsatz, das Fahrzeug stammte vom PU TRD aus Savièse, wo es vor allem im Schülerverkehr eingesetzt wurde. Bei den TPC diente es wie der obige Sprinter auch als Reserve, zum Zeitpunkt der Aufnahme stand der Bus als Ersatz für einen MAN-Midibus auf der Linie Aigle – Corbeyrier im Einsatz.

Nebst den weiter oben erwähnten 2018er Sprintern standen deren beiden Vorgänger ebenfalls noch als Reserve und für den Schülerverkehr im Einsatz. Die Busse wurden 2011 geliefert als Teil einer Serie, welche auch Fahrzeuge für weitere Walliser PU umfasste – als erste TPC-Kleinbusse hatten sie Aussenanzeigen, Klimaanlage und eine Rollstuhlrampe im Heck eingebaut. Eines der beiden Fahrzeuge wurde 2020 remisiert, das zweite verschwindet Ende 2021 und wird weder durch TPC noch durch Postauto weiterbetrieben.

Sie ersetzten wiederum eine Flotte von drei Kleinbussen aus dem Hause Renault mit Durisotti-Karosserien. Die recht unförmigen Fahrzeuge wurden 2003 geliefert, und nebst den klassischen Kleinbuslinien nach Plambuit und La Forclaz diente später auch die neu geschaffene Querverbindung Bex – Monthey zum Einsatzgebiet, wofür ein Fahrzeug mehrheitlich in Weiss mit den Aufklebern der Partner PostAuto und TPC gehalten war. Der am wenigsten «verbrauchte» Wagen der Flotte diente 2011 bis 2013 noch als Reserve, hier in Bex.

Auch grössere Fahrzeuge konnte Renault an die TPC liefern – der ansonsten schweizweit bei PostAuto seltene Hersteller lieferte ins Unterwallis einige Renault Iliade, darunter dieses verkürzte Fahrzeug, das von 2001 bis 2009 als Kursfahrzeug zwischen Le Sépey und Leysin und danach ebenso lange noch als Reserve diente…

…oder aber diese zwei Renault Ares, welche 1999 bis 2012 als Kursfahrzeuge zwischen Aigle, Vionnaz und St-Gingolph dienten. Im Gegensatz zu den Iliades, die zumindest noch an andere PU geliefert wurden, waren die Ares Einzelstücke in der «gelben Flotte».

Das klassische Fahrzeug der Jahrtausendwende für schmale Bergstrassen, der Neoplan-Transliner vom Typ 312K, war auch im Chablais präsent. Ein Wagen mit Baujahr 2000 wurde 2008 vom PU TSB, Bex, übernommen, welcher bis dahin die Linie Bex – Fenalet betrieb. Der Bus blieb nur ein Jahr im Einsatz und wurde danach durch einen Irisbus Crossway in die Reserve verdrängt; der zweite Wagen wurde bereits 1999 an die TPC direkt geliefert und entsprach +/- der Urausführung ohne Klimaanlage und mit Rollbandanzeige an der Front. Das Fahrzeug, zeitlebens zwischen Bex und Les Plans-sur-Bex im Einsatz, wurde 2011 ausrangiert.

Ein weiteres verbreitetes Bergbus-Modell war der MAN/Lauber 10.180HOCL (oder seine Göppel-Karosserierte Abwandlung SM182). Die Fahrzeuge waren auch im Wallis zu finden, beispielsweise auf den Linien Le Sépey – Les Mosses und Aigle – Vionnaz – Torgon. Letzterer Wagen, mit Baujahr 1992, blieb nach seinem Ersatz 2006 noch einige Jahre als Reservewagen im Einsatz, erst 2012 wurde der letzte Vertreter dieses Typs im Chablais ausrangiert.