Letztes Update: 30. Oktober 2023, 20:32
Die Firma TMR, Martigny, im Jahr 2000 aus der Fusion zweier Bahnunternehmen entstanden, betrieb zwischen 2005 und 2021 diverse PostAuto-Linien im Raum Martigny, welche mehrheitlich von der konkursiten Perrodin Metral SA übernommen wurden. Der Fahrzeugpark war jeweils sehr vielfältig, gab es doch sehr unterschiedliche Linien zu bedienen. Für die Tallinie Sion – Martigny standen zuletzt vier Gelenkbusse zur Verfügung, welche zusammen mit Fahrzeugen der Regie und von PU Buchar, Leytron, den dichten Takt bestritten. Zwei der vier Gelenkbusse stammten von MAN und entsprechen dem Typ NG363/A23 – nebst dem 2017er Wagen im Bild wurde 2019 ein weiteres Fahrzeug abgeliefert. Foto: Markus Doyon.
Ebenfalls 2017 wurden zwei Standardbusse vom Typ MAN NL323/A21 geliefert, deren Haupt-Einsatzzweck die dann ausgebauten Ortsbuslinien 202 und 203 war. Die Wagen waren aber gelegentlich auch andernorts zu sehen, etwa am Sonntag vereinzelt im Überland-Einsatz Richtung Sion. Ende 2020 ging der Stadtbus Martigny an die TMR in Eigenregie über; die beiden MAN gelangten als gelbe PostAuto-Fahrzeuge in andere Regiebetriebe.
Für die Berglinien ab Martigny nach Ravoire, Chemin und Trient wurden 2018 zwei Volvo 8900LE/B8RLE in 11.2-Meter-Ausführung beschafft, womit erstmals LE-Fahrzeuge auf diese anspruchsvollen Bergstrecken gelangten. Das Fahrzeug ist hier auf Stadtgebiet von Martigny unterwegs, wo die Überlandlinien nach wie vor beschleunigt verkehren. Die beiden Busse fahren seit 2021 bei der Regie.
Zwei Sprinter-Hochflurwagen vom Typ 516CDI 4x4 standen im Einsatz auf den Berglinien im Val-de-Bagnes: Im Sommer insbesondere zwischen Verbier und Moay, im Winter auch nach Fionnay und Mauvoisin und ganzjährig zwischen Sembrancher und Levron. Auf der Linie nach Moay wurden die Sprinter im Sommer auch als Zugfahrzeug für Veloanhänger eingesetzt, womit ihre Leistung ziemlich stark ausgenützt wird! Die beiden Fahrzeuge gelangten Ende 2021 zur TMR-KTU-Abteilung und sind weiterhin im Val de Bagnes unterwegs.
Ansonsten wurden im Val de Bagnes zuletzt vor allem Crossways eingesetzt, wobei nur der älteste, 2009 gelieferte (und 2019 bereits wieder ersetzte) und der neuste, 2015 gelieferte Wagen 12 Meter lang waren. Letzterer war auch das einzige Fahrzeuge im aktuellen Design mit Iveco-Logo…
…während die übrigen sechs, 2011/2012 gelieferten Busse in 10.6-Meter-Ausführung das Logo des Iveco-Renault-Joint-Ventures Irisbus trugen. Sie gelangten ab Le Châble und Sembrancher auf alle Linien, während der 12-Meter-Wagen hauptsächlich nach Verbier eingesetzt wurde. Die Busse verbleiben nach der Neuvergabe ihrer Stammlinie an die TMR teilweise weiter bei ihrem bisherigen Besitzer, werden nun aber in Eigenregie eingesetzt.
…während die übrigen sechs, 2011/2012 gelieferten Busse in 10.6-Meter-Ausführung das Logo des Iveco-Renault-Joint-Ventures Irisbus trugen. Sie gelangten ab Le Châble und Sembrancher auf alle Linien, während der 12-Meter-Wagen hauptsächlich nach Verbier eingesetzt wurde. Die Busse verbleiben nach der Neuvergabe ihrer Stammlinie an die TMR teilweise weiter bei ihrem bisherigen Besitzer, werden nun aber in Eigenregie eingesetzt.
…welche auf vier 2008-2012 gelieferte Facelift-Citaros folgten. 2011 wurde auch das heutige Design eingeführt, welches die früheren, bisweilen chaotischen Werbe-Designs ersetzte.
Auch einige Irisbus Agora erhielten zu diesem Zeitpunkt noch das neue Design. Während die 2001 gelieferten Fahrzeuge wenig später ersetzt wurden, blieben die 2004 gelieferten Fahrzeuge noch bis 2016 im Einsatz.
Ebenfalls auf 2011 wurde erstmals ein Midibus vom Typ MAN A66 beschafft, der die im Rahmen des Netzausbaus neu eingeführte Linie 6 bedienen sollte. (Bereits 2011 wurde ein MAN-Standardbus A21 für Verbier beschafft, dem 2013 ein zweites Fahrzeug folgte – die beiden Busse sind hier nicht bebildert).
Ebenfalls MAN-A66 waren die drei Beulas-Spica-Midibusse; die spanischen Fabrikate waren 2012 die ersten in der Schweiz, und nur zwei weitere PU vertrauten (fast zwangsläufig, nachdem der für diese Fahrzeugkonfiguration einzige alternative Hersteller Cacciamali Konkurs anmelden musste) auf den Hersteller. Die Fahrzeuge in Martigny standen auf den Linien nach Trient, Chemin und Ravoire im Einsatz, mit der Lieferung der Volvo 8900LE sind ihre Einsätze aber merklich zurückgegangen, zuletzt wurden sie teilweise auch auf Schulbuskursen eingesetzt. Sie gelangten 2021 zur Regie, welche die drei Berglinien ab Martigny neu betreibt.
2010 wurden die Vorgänger der heutigen Sprinter beschafft: VS 6'740 war ein hochfluriges Fahrzeug für das Val-de-Bagnes. Der Wagen gelangte je nach Saison zum Einsatz, insbesondere nach Fionnay (Winter), Moay (Sommer) und Levron (Schulferien). Ein zweites Sprinter-Fahrzeug diente ausschliesslich dem Schülerverkehr.
2009 wurde noch ein Fiat-Ducato-Kleinbus VS 89'799 beschafft, der zweite direkte Vorgänger. Er wurde insbesondere benötigt, wenn wegen Lawinengefahr die Strecke nach Fionnay gesperrt war; das sehr handliche Fahrzeug gelangte dann mit viel Schwung durch einen Betriebstunnel des dortigen Kraftwerkes trotzdem zu seinem Ziel.
Ein weiterer Sprinter war niederflurig und seit 2010 auf dem Stadtnetz von Martigny im Einsatz. Das Fahrzeug wurde für den damaligen PubliCar-Dienst beschafft, seit der Umwandlung in einen Linienbetrieb im Dezember 2013 gelangte der Bus dann von Montag bis Samstag in den Linienbetrieb. Mit Ablieferung der NL323 2017 wurde der Bus arbeitslos und ausrangiert.
Bereits seit 2008 stand dieser rot-weisse Citaro auf der Hauptlinie des Ortsbusses Martigny im Einsatz. Damals wurde die mit der Gelenkbus-Linie Sion-Martigny verknüpfte und unregelmässig betriebene Linie nach Martigny-Croix zum halbstündlichen Ortsbus aufgewertet. Im Sommer 2013 wurde der Bus erstmals einer grösseren Wartung unterzogen, nachdem das Fahrzeug während 5 Jahren praktisch täglich im Einsatz stand. Das Fahrzeug wurde mit der Übergabe der Stadtbuslinien an die TMR-Eigenregie bei PostAuto arbeitslos und ging mutmasslich in Pension.
2006 gingen zwei 10.8 Meter lange Volvo 8700 mit automatischem Schaltgetriebe an die TMR. Während ein Fahrzeug in Trient stationiert wurde und danach praktisch täglich die Linie Martigny - Trient ( - Chatelard - Emosson) befuhr, war der zweite Wagen im Val-de-Bagnes heimisch und dort insbesondere auf der Linie nach Verbier im Einsatz. Mit der Lieferung der neuen Volvo 8900LE wurden die Wagen ausrangiert.
Die beiden älteren Gelenkbusse der Linie 311 Sion – Martigny: Der Citaro VS 328'807, 2007 neu beschafft...
...und der bereits 2005 beschaffte VS 32'077. Ein dritter Gelenkbus, ein Volvo 7000A ex PU Buchard, Leytron, wurde zwischenzeitlich vor Ablieferung des ersten Lion’s-City-Gelenkbus im Schülerverkehr eingesetzt. Zusammen mit der Linie 311 wurden auch die neueren Gelenkbusse an die Regie übergeben. Die beiden älteren Citaro-Gelenkbusse wurden angesichts ihres hohen Alters nicht mehr weitergereicht.
Zwei Kleinbus-Raritäten aus dem Val-de-Bagnes sind inzwischen verschwunden: Dieser Sprinter 412D mit extra-hohem Dach wurde 1999 an PU Lathion in Sion geliefert und gelangte erst 2009 nach Le Châble für die Linie nach Moay. Noch im selben Jahr wurde er hier durch einen fabrikneuen Fiat Ducato ersetzt.
Ein für Kleinbusse ungewöhnlich langes Leben war dem alten VS 6'740 bescheiden. Der 1995 beschaffte Renault-Kleinbus hielt 15 Jahre durch, bis er 2010 ersetzt wurde. Zuletzt war der Wagen nur noch selten im Einsatz, beispielsweise in den Schulferien zwischen Etiez und Levron.
Von 1998-2000 beschaffte der damalige PU Perrodin-Metral 5 Renault Iliade-Midibusse für das Val-de-Bagnes. Wie die Irisbus-Crossway, welche 2011/2012 die (seltenen, aber auch wenig geschätzten) Busse ersetzten, waren sie vor allem ab Le Chable unterwegs. Das letzte Fahrzeug schied 2013 definitiv aus.
Etwa gleich alt waren vier Neoplan-N312K-Transliner, welche im Raum Martigny eingesetzt wurden. Die zuletzt sehr störungsanfälligen, aber extrem wendigen Fahrzeuge waren insbesondere nach Chemin und Ravoire, aber früher auch noch nach Levron und Trient im Einsatz. Erst 2013, als die Beulas-Midibusse endlich einsatzfähig waren, wurde das letzte Fahrzeug ausrangiert.
Dieser NAW-Midibus vom Typ BH4-550-25 (in breiterer und längerer Ausführung mit Lauber-Carosserie) wurde in seinen letzten Jahren vor allem im Schulbusverkehr ab und nach Martigny eingesetzt. Einsätze nach Ravoire, wie hier am Bus angeschrieben, waren dagegen eher selten.
Noch bis 2012 stand dieser 1991 beschaffte Veteran im Einsatz; Eigentlich als Reservewagen von PU Buchard, Leytron übernommen (und ursprünglich an die Regie abgeliefert), musste der Wagen in seinem letzten halben Betriebsjahr nochmals richtig arbeiten und einen bereits ausgemusterten Neoplan vertreten, bis die Beulas-Fahrzeuge ihre schweizerische Zulassung erhielten.