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VSA MOB SA, Montreux

Letztes Update: 26. April 2024, 20:32

Seit langen Jahren betreibt die MOB (Chemins de fèr de Montreux – Oberland Bernois) einen eigenen Busbetrieb, die VSA-MOB SA mit Sitz in Montreux. Heute gehört der Betrieb zur Lathion-Gruppe aus Sion und nicht mehr zu seinem ursprünglichen Mutterhaus. Das Liniennetz des Betriebes hat sich in den letzten Jahren stark verändert, unter anderem aufgrund des Beschlusses des Kantons Waadt, die Postautolinien im Chablais an die TPC als KTU zu vergeben. Erstmals seit dieser Neuordnung wurden Ende 2023 zwei fabrikneue Iveco Crossway LE in verkürzter Ausführung beschafft – eines der beiden Fahrzeuge wird auf den Linien zwischen Villeneuve, Monthey und Aigle eingesetzt, der zweite ist als Stammkursfahrzeug in Torgon beheimatet und bedient ausschliesslich die Linie Aigle – Vionnaz – Torgon.

Zuvor wurde auf dieser Linie ein hochfluriger Crossway 10.6 mit Baujahr 2011 eingesetzt, welcher Ende 2021 von der TPC, bisher PU auf dieser Linie, übernommen wurde.

Das Gros der Leistungen betrifft heute die Linien 120/121, welche das Tonkin, den Walliser Teil des untersten Rhonetals, mit Aigle, Villeneuve und Monthey verbindet. Zusammen mit diesen Linien wurden Ende 2021 auch einige Fahrzeuge von den TPC übernommen – unter anderem die beiden 2012 erbauten Volvo-7700-Hybridbusse, ursprünglich für die Linie Aigle – St-Gingolph geliefert und nun täglich im Einsatz auf der Linie 120.

Bereits länger zum Rayon gehört die Nebenlinie von Collombey über Monthey nach Les Neyres. Zuletzt wurde für die Linie 2018 ein Solaris Urbino 8.9LE beschafft, welcher Anfangs 2022 mit einem zweiten Fahrzeug des Typs (2016 nach Le Locle geliefert und als Occasion übernommen) als Reserve ergänzt wurde. Der Wagen dient daneben auch als Reserve für die neu übernommene Linie Aigle – Torgon.

Bis 2018 war auf der Linie nach Les Neyres ein MAN A76 aus 2006 im Einsatz, genauso wie der Solaris der zu seiner Zeit kleinste «echte» Bus (was für die Linie nach Les Neyres auch nötig war). Das Bild zeigt den Bus an einem winterlichen Tag an der bergseitigen Endstation der Linie. Das Fahrzeug wurde 2019 ausrangiert; ein 2014 gebraucht angekaufter älterer MAN-Midi (Baujahr 2001) blieb noch bis 2022 als eiserne Reserve im Betrieb.

Eine weitere Linie bedingt ebenfalls den Einsatz von Kleinfahrzeugen, in diesem Fall sogar in Sprinter-Format: Die Strecke Chernex – Chamby – Villard-sur-Chamby, die vom restlichen Netz komplett getrennt ist. Aktuelles Kursfahrzeug ist ein Sprinter 516CDI 4x4, 2018 beschafft…

…wobei sein Vorgänger derselben Bauart aus 2010 als Reservewagen noch bis 2022 vorhanden war. Der Bus wurde dann anfangs Jahr ersetzt durch den bisherigen Reservewagen (Baujahr 2008) von PU Vuadens, Miex…

…der zusammen mit der Linie Vouvry - Miex übernommen wurde. Aktuelles Kursfahrzeug ist hier ein Sprinter 516BT aus 2016, der auch optisch klar als «Zwischengeneration» zwischen den beiden Original-Sprintern erkennbar ist – er besitzt zwar bereits eine Frontanzeige, diese ist aber noch deutlich schlechter ins Fahrzeug integriert als die elegante Variante der neusten Sprinter-Generation.

Nebst allen Kleinbuslinien bleibt das Netz im Rhonetal mit den Linien 120 und 121 der wichtigste Teil des PU-Betriebs. 2018 wurde dafür erstmals ein Citaro C2 beschafft, der mit 3 Türen ausgerüstet ist.

Daneben stehen weitere sechs Standardbusse zur Verfügung: Zwei Citaro-Facelift-Wagen mit 3 Türen wurden 2012 und 2013 beschafft…

…und ein Volvo 8900LE ebenfalls 2013 (als ehemaliges Vorführfahrzeug und somit als erster Bus dieses Typs bei Postauto) angekauft. Dieser war damals für die noch selbstständige Linie Villeneuve – Vouvry gedacht, wo im Gegensatz zur recht urbanen Linie Monthey – Vionnaz – St-Gingolph zwei Türen ausreichten und ausreichend Sitzplätze für Schüler gefordert waren.

Als erster moderner Dreitürer wurde ein MAN NL323/A21 beschafft, und zwar bereits 2009. Als inzwischen ältester 12-Meter-Bus im Betrieb dient er vor allem noch als Reserve – auch die benachbarte TPC setzte einen MAN-Standardbus als Reservewagen für die Linie ein, welcher Ende 2021 ebenfalls zu VSA-MOB gelangte, allerdings ein zweitüriger Vertreter derselben Bauart ein. Vorübergehend stand 2023 sogar ein drittes solches Fahrzeug im Einsatz – der Wagen wurde ex PU Dünser, Trimmis, für die neue Regionalps-Buslinie Vionnaz – St-Gingolph angekauft, die aber nach nur einem Betriebsjahr wieder gestrichen wurde.

Zuletzt steht im Tal auch ein Crossway 12LE im Einsatz, welcher 2015 geliefert wurde; Das Fahrzeug wurde anfangs bereits einmal im Rhonetal eingesetzt, aber kurz darauf zur Linie Chateau-d’Oex – Col-des-Mosses verschoben. Mit der Übergabe dieser Linie an TPC als Konzessionär Ende 2021 wurde das Fahrzeug wieder in die Rhone-Ebene verschoben – zusammen mit einem baugleichen Fahrzeug ex TPC, das allerdings im Lauf des Jahres 2022 bereits wieder verkauft wurde.

2010 beschaffte die VSA-MOB für den Col-des-Mosses auch einen hochflurigen 12-Meter-Crossway, welcher zeitlebens auf dieser Linie im Einsatz blieb. Das Fahrzeug wurde Ende 2021 verkauft.

Der vorherige Kurswagen der Linie zum Col-des-Mosses, ein MAN A66 aus 2011, steht heute ohne feste Linie als Reserve in den Listen, seit 2022 als «private Reserv». Im Winter wird er heute mehrheitlich beim Schwesterbetrieb Lathion auf dem Sportbus Nendaz eingesetzt. Er wurde für die Linie zum Col-des-Mosses zu klein, vor allem aufgrund der hohen Schülerzahlen auf der Linie.

Ebenfalls für die Linie Monthey – Vouvry – St-Gingolph wurde dieser Volvo 8700LE abgeliefert. Das Fahrzeug aus 2002 war hier bis 2014 im Einsatz und wurde dann mit relativ hoher Kilometerzahl wieder ausrangiert.

Auch verschwunden ist ein Van Hool A360 aus 2006, der für die Linie Vouvry – Villeneuve geliefert wurde. Er wurde mit Ablieferung des 8900LE 2013 zurückgestuft zur Reserve und 2018 ausrangiert. Es war der einzige Van-Hool-Niederflurbus von Postauto im Wallis.

Die MOB waren einer der wenigen Schweizer PU, welche mit Fahrzeugen des Typs Renault Mascott unterwegs waren. Als Vorgänger des MAN-Midibusses stand zwischen 2003 und 2011 dieser Wagen mit einem Aufbau von Durisotti im Einsatz; die eigentümliche Mischung aus Klein- und Midibus mit dem einzigartigen Heck-Notausgang bewährte sich dem Vernehmen nach als Fahrzeug mit viel Kapazität auf kleinem Raum, vermochte aber technisch nie ganz zu überzeugen.

Nicht nur die von Durisotti aufgebaute „grosse“ Variante des Mascotts, auch die werkskarossierte Variante war im MOB-Park vertreten, und zwar mit Wagen 37, welcher von 2000 bis 2010 ab Chernex die Linie nach Villard-sur-Chamby bediente. Im Vergleich zum Durisotti fällt vor allem die elegantere Karosserie des Wagens auf.

Auch grössere Renault-Modelle waren im MOB-Gebiet anzutreffen: als Vorgänger des Crossways (der, wohlgemerkt, auch auf Renault-Technologie basiert) diente in Château-d’Oex von 1998 bis 2010 dieser verkürzte Illiade. Im Gegensatz zu den gleichaltrigen Fahrzeugen aus deutscher und skandinavischer Produktion fällt vor allem die separate Fahrertür auf, die der Herkunft des Wagens als Linien-Abwandlung eines Reisebus-Modells geschuldet ist.

Schon seit über 10 Jahren ist die Zeit, in der die MOB auch Busleistungen der Linie Schönried – Gstaad – Les Diablerets fuhr, zu Ende. Diese einst konzessionsrechtliche Eigenart führte dazu, dass von 2000 bis 2012 ein Volvo B10B-400 einen Umlauf dieser Kombi-Linie bediente; 2012 wurde der Umlauf mit einem fabrikneuen Setra 415NF vom lokalen PU Kübli übernommen, der Volvo wurde danach noch ein Jahr für Schülerkurse im Tonkin eingesetzt und schliesslich ausrangiert.

Eine Eigenart der Tonkin-Flotte des Betriebes waren die langjährig eingesetzten Niederflurbusse der Bauart O405N und O405N2, welche ansonsten im – damals auch aus Fahrzeugsicht eher fankophilen - Unterwallis kaum verbreitet waren. Die teilweise als Occasionen zur Flotte gestossenen Busse liefen noch bis 2014 im Linien- und Schülerverkehr mit, beispielsweise Wagen 32, 1996 als Vorführfahrzeug gebaut und von 2000 bis 2003 im Tonkin unterwegs.